2020: Jetzt sind wir dran. Alle zusammen für die Erde.

Thüringer „Wald“ 2020

 

Liebe Freundin, lieber Freund.

Sieh, diese Welt ist voller Wunder, voller erstaunlicher Zusammenhänge, die wir kaum begreifen.

Seit sie entstanden ist, und seitdem der Mensch auf der Erde wandelt, sind schließlich nach mehreren Jahrtausenden verschiedene Gesetzmäßigkeiten durch den Menschen herausgefunden worden. Manchmal denkt er auch, er hätte schon alles entschlüsselt.

Doch ein Gesetz haben wir anscheinend noch nicht entdeckt: Wie ich in den Wald hineinrufe, so schallt es heraus.

All die aktuellen Ereignisse, die uns zur Zeit auf der Erde begegnen… Man könnte von Chaos sprechen, wenn es nicht so logisch wäre… haben mit unseren vorherigen Handlungen zu tun.

Schauen wir als Beispiel auf die USA:

  • Es wurden die Sicherheitsstandards für die Öl-/Frackingindustrie gesenkt (sie hat es grad nicht leicht, Gewinne zu machen, da sie zu viel auf den Mark geschmissen hatte und dadurch die Preise verfielen). Und: Daraus resultiert, dass nun Tausende von Frackinglöchern nicht richtig verschlossen wurden / werden mussten.[i] Diese teils leckenden Löcher (es entweicht z.B. Methangas) sind natürlich brandgefährlich – und wir haben auch Brände, entlang der gesamten Westküste der USA, Nicht nur Kalifornien, auch Oregon ist jetzt schon betroffen.
  • Klimawandel wird geleugnet, die Klimaabkommen boykottiert.[ii] Und: Große Hitzewelle in großen Teilen der USA, teilweise verbunden mit einer Luftfeuchtigkeit von 80% und der Asche von den Bränden. Dann Temperatursturz um teilweise 35°C zu Schnee.[iii] Und zeitgleich neben den erwähnten Bränden an der Westküste, ist, nach Laura,[iv] gerade wieder ein weiterer Hurrikan, Sally, mit großen Überschwemmungen an Land gekommen. Der nächste, Teddy, schon unterwegs
  • Corona wird geleugnet, lange, besonders vom jetzigen Präsidenten, der nur halbherzig Maßnahmen empfahl, dann behauptet, man habe so etwas ja nicht kommen sehen können. Ein bestehendes Gesundheitssystem wurde unter ihm großenteils sogar demontiert. Und so finden wir mit die höchsten Zahlen an Erkrankten und Toten genau in diesem Land.
  • Wir haben seit langem Missachtung eines großen Bevölkerungsanteils. Und wir haben schlimme Bürgerkämpfe.[v]
  • Wir finden hier in den USA große Ablehnung von Flüchtenden aus anderen Ländern. Und die Amerikaner müssen nun an vielen Stellen selbst flüchten (durch die Brände in Kalifornien und Oregon z.B. oder in Louisiana und Alabama, weil dort Häuser durch die Hurrikans zerstört wurden).[vi]
  • https://www.youtube.com/watch?time_continue=57&v=kNrj87Q-4Yk&feature=emb_logo, 08.09.2020, guter Song von Barbra Streisand dazu.

Es kommen jetzt die Quittungen des Nichterkennens und Nichthandelns. Und dies nicht nur in den Vereinigten Staaten, sie waren nur ein Beispiel für Ursache und Wirkung. Es herrschen Überflutungen nicht nur in den USA, sondern auch in Indien und Bangladesch und auch in Italien und Österreich. Es herrschen Wahnsinnstemperaturen, nicht nur in Trier (38,6°C dieses Jahr)[vii] sondern auch in der Arktis (45°C dieses Jahr)[viii] und der Antarktis (warm wie in Los Angeles am selben Tag)[ix] Es herrscht Dürre nicht nur in Spanien, sondern auch vor der Haustür, in den Wäldern rings um uns.[x] Es brennen die Wälder, nicht nur in Australien, sondern auch in Brasilien, wie auch in Kalifornien, wie in der Arktis, wie im UK.

Wir  können auch direkt in Deutschland erkennen, wie dort gehandelt wird und wohin uns dies führt:

  • Jetzt beginnt der Bau der Autobahn A26 von Hamburg nach York – durchs Moor. Obwohl wir wissen, dass Moore besonders wichtige Klimaretter sind und dass die Massenmobilität enden muss.
  • Der Dürre fallen Tausende von Bäumen zum Opfer (285.000 Hektar Wald). [xi]
  • Während Bäume sterben, soll gleichzeitig ein intakter Mischwald ebenfalls einer Autobahn (Dannenröder Wald vs A 49) weichen.[xii]
  • Und weiter wird CO2 in die Atmosphäre geblasen und sie damit weiter erwärmt. Nur ein Beispiel: Datteln4 wird in Betrieb genommen, obwohl Kohlekraftwerke veraltete Technologie darstellen und Kohle auf schlimme Weise abgebaut wird, seit jeher und immer noch: https://stillburning.net/ ,08.09.2020.
  • Die Politik entscheidet sich, noch einmal richtig Steuermilliarden in Kohlekraft zu stecken – bis 2038 (jetzt wird dagegen geklagt).
  • Aber ein erst 2015 in Betrieb genommenes, teures Industriebauwerk wie das Moorburger Kraftwerk soll anscheinend schon jetzt, 2020, vom Netz gehen, weil es sich gar nicht mehr rechnet.
  • Dem Tagebau Garzweiler sollen dennoch weitere Dörfer geopfert werden, in Keyenberg werden Häuser abgebaggert, die in Mühlrose sind schon auf der Liste, – legal? Und es ist doch klar, dass die Kohle unter ihnen nicht mehr benötigt wird.[xiii] Die Gegner sind inzwischen in den Hungerstreik gegangen.[xiv]
  • Tagebau wird dann bei Stilllegung geflutet mit dem knappen Wasser.[xv]
  • Wir wissen vom Insektensterben, aber Insektizide werden gekauft wie verrückt.[xvi]
  • Wir wissen von der Trinkwasser Belastung, aber gegüllt und gespritzt wird nach wie vor weiter. Die Kosten durch die Klage der EU gegen den deutschen Staat zahlen die Steuerzahler*innen und wir alle außerdem mit unserer Gesundheit. https://www.nabu.de/news/2019/07/26742.html09.2020.

Und so kann ich weiter und weiter schreiben.

Aber darum geht es nicht. Es geht mir nicht um das Aufzählen der Hiobsbotschaften.

Es geht um unsere Beziehung zu unserer Erde: Sie ist für uns unendlich wertvoll, eben lebensnotwendig. Hier wurden wir geboren und von ihr ernährt und gekleidet, hier haben wir unsere Wohnung. Dieser Planet stellt alles für uns zur Verfügung. Er sorgt für alle und alles.

Und jetzt müssen wir für ihn sorgen!

Die ganzen privaten Wünsche, das ewige Arbeiten für etwas Geld und etwas mehr Geld und noch etwas mehr, jede/r sorgt irgendwie nur für sich und wenig um mehr. Die Überforderung schon im Alltag, jetzt mit Corona noch mehr, dieser Stress, für das ganz alltägliche Auf und Nieder. Das alles nützt dem Planeten kaum. Wir verbrauchen Ressourcen wie sonst mehrere Generationen und wir holen sie aus den entlegensten Winkeln der Erde.

Jetzt müssen wir mal etwas zurückgeben. Jetzt müssen wir den Blick weiten und die Not der Erde erkennen – und handeln.

Hand aus’s Herz: Was tust Du für diese Erde?

  • Siehst Du, dass die Bäume welken? Gibst Du ihnen Wasser, um ihren Durst zu lindern? In Deinem Garten, vor Deinem Haus/ Deiner Wohnung an der Straße?
  • Wunderst Du Dich, dass es früher mehr Schmetterlinge gab? Gibst Du ihnen ein wildes Eckchen in Deinem Garten auf Deinem Balkon, auf Deinem Fensterbrett, wo sie sich in Ruhe verpuppen können? Oder schneidest Du beim „Aufräumen“ jeden Lebensraum weg?
  • Hast Du von den gequälten Schweinen gelesen? Siehst Du sie auf den Autobahnen in den zahllosen Tiertransporten? Isst Du sie trotzdem noch oder kannst Du damit jetzt aufhören?
  • Atmest du gern? Was tust Du für eine saubere Luft?
  • Wer sind eigentlich „die Anleger“, von denen man hört, sie seien angeblich nicht an einem Wechsel der Fonds von Kohle zu Solarenergie interessiert? Das sind doch wir alle, denn wir haben unser Geld auf dem Konto von irgendeinem Kreditinstitut liegen. Zahlen wir Zinsen, oder haben wir Guthaben, dann wird dieses Geld irgendwo investiert. Wann schaust Du Deiner Bank oder Sparkasse, wohinein sie investieren? Und wenn sie damit die Erde kaputt machen, gibst Du Dein Geld dann woanders hin?
  • Was wählst Du? Denkst Du dabei auch an die Gesundheit Deines Planeten und die Zukunft darauf?

Wenn mit dieser Erde Schlimmes geschieht, dann, wir müssen es ehrlich betrachten, dann sind wir nicht Opfer, sondern Täter.

Also lass uns umkehren, jetzt, hier und heute, zu unserem eigenen Glück. Denn sie ist voller Liebe für ihre Geschöpfe, sie hat diese Qual durch uns nicht verdient.

 

Was sind die größten Klimasünder?[xvii] Da können wir anfangen zu handeln! Tatsächlich geht das ganz leicht:

Stromanbieter wechseln[xviii]

Bank wechseln

Auto stehen lassen[xix]

Fleisch und Tierprodukte vermindern

Ökoprodukte statt Gespritztes kaufen

Müll vermeiden

 

Und wer rettet das Klima? Auch da können wir anfangen, geht ganz leicht:

Moore schützen, Torffreie Erde für den Garten kaufen

Bäume erhalten und pflanzen

Mindestens 20% des Grundstückes / des Balkons tüchtig verwildern lassen.

Boden entsiegeln

 

Und komm mit am 25.9.2020 zur Fridays for Future Demo!

 

In  Buchholz

Hamburg

 

Bei Dir zu Hause: https://fridaysforfuture.de/save-the-date/ 17.09.2020.

 

Ich bin auch da und viele, viele andere mehr. Es bringt Spaß und gibt Hoffnung – und es macht bei den Entscheidern Druck, sie trauen sich nämlich nur dann vom althergebrachten Pfad abzuzweigen und das Neue zu wagen, wenn sie merken: „Da ist Druck, die Wähler*innen wollen das wirklich“.

Ich freue mich jedenfalls, dass Du mit mir auf dem Weg bist, hier und jetzt für diese schöne Erde zu sprechen und zu handeln!

Es erfüllt mich mit Hoffnung und Zuversicht darin, dass dieser wundervollen Vielfalt auf Erden ein Überleben, ein neues Aufleben beschieden sein wird!

 

Eine für Alle – jetzt geben wir etwas zurück: Alle für Eine

Eure Cornelia

Klimaaktion – mit Coronaabstand https://twitter.com/i/status/1253728651385937928 ,08.09.2020.

 

 

Anhang:

Ich mache mal eine Liste auf (wenn Ihr sie nicht in Gänze ertragt, könnt Ihr Ihr sie vielleicht zumindest überfliegen):

Kurze Erklärung vorab! Achtung: Dieser Rundbrief ist voller Links. Mittendrin und auch am Ende gebe ich Euch meine Quellen an, um zu untermauern, was ich behaupte. Diese Links führen fast alle auf fremde Seiten und ich verweise mit ihnen also nur auf deren inhaltlichen Stand zum Zeitpunkt meiner Erstveröffentlichung. Ich gebe zu den Links die Daten an, an denen ich die Seiten besucht habe und den entsprechenden Inhalt gefunden habe, aber ich kann keine Garantie oder gar Haftung dafür übernehmen, was in Zukunft auf diesen Seiten geschieht, da sie nicht mir gehören.

Das Jahr 2020 (nur von März bis September…).

Von den Bränden in Australien – Juni 2019 bis März 2020 – und von Corona hatte ich schon in vorherigen Briefen geschrieben, an dieser Stelle hier zähle ich ein paar weitere Ereignisse von 2020 auf.

Klimastreik war online

 

  • Wir hatten kurz vorher noch eine Aktion begonnen, ein Dankschön an die Fahrradfahrer, die wir aber nicht zu Ende führen konnten (Hamburg, Bremen, München und dann war erstmal Pause)

delfinbotschaft.de/?p=970

 

In Berlin wurde währenddessen von vielen durch Platzhalter demonstriert:

Fight every Crisis wurde der Protest genannt, in Bezug auf Corona und Klima sollten dieselben Anstrengungen unternommen werden, so die Botschaft.

 

https://twitter.com/i/status/1272468641913745413 , kurzer Film dazu.

 

 

 

 

  • Ende Mai erwarteten uns die Szenen um George Floyd und seinen Tod, wie von anderen rassistische Gewalttaten, auch die Szene, wie ein älterer Herr von den Polizisten zu Boden geworfen wird, sodass er schwer verletzt liegen bleibt. Es gab Reaktionen in Deutschland und aller Welt dazu https://twitter.com/i/status/1301829110575124482 .

Jungfernstieg und Rathausmarkt in Hamburg, 2.6.2020.

Und Trump reagierte mit dem Bibelmissbrauch vor einer Kirche für seine Zwecke….

Das war die Reaktion auf Norderney.

 

 

 

Kurzer Film dazu: https://twitter.com/i/status/1278225609517404160 08.09.2020.

Sie jedenfalls nennen es das Kohleeinstiegsgesetz. „Sozial wäre, wenn die Kohlekonzerne Entschädigungen zahlen für all die Zerstörung, die sie schon angerichtet haben“

https://taz.de/Niederlagen-fuer-US-Oelindustrie/!5698428/  ,08.09.2020.

Währenddessen: Immer wieder auf Demos, Mahnwache und hier Menschenkette, 10.7.2020, im Hamburger Stadtpark.

Viele entdecken das Homeoffice in seiner ganzen Möglichkeit und ich träume seitdem von leereren Straßen und Büroflächen, die fast klimaneutral zu Wohnungen werden können.

Die Grafiken und Bilder von anderen kann ich Euch hier leider nicht zeigen.

 

Zu der Rauchentwicklung am Amazonas: https://www.hrw.org/news/2020/08/26/brazil-amazon-fires-affect-health-thousands ,17.09.2020.

 

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_88477388/maut-affaere-e-mails-bringen-andreas-scheuer-in-die-bredouille.html  ,17.09.2020. https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/mobilfunkgesellschaft-rechnungshof-wirft-scheuer-vor-das-finanzministerium-getaeuscht-zu-haben/26132808.html?ticket=ST-13449-jzcMrmR2i6gVfQzfa9Cr-ap5 17.09.2020.

https://twitter.com/seawatch_intl/status/1300723255012134912 17.09.2020.

Demo „wir haben Platz“ in Hamburg: https://twitter.com/i/status/1302611580761313282 ,17.09.2020. Und in Berlin:

 

 

 

 

 

Wetter/Klima: https://twitter.com/i/status/1305902949508538369

https://twitter.com/i/status/1301213686888103936 über die Plug-in-Hybride, die viel mehr verbrauchen, als sie zugeben, dafür staatliche Förderung bekommen und glatte 70 km elektrisch fahren (ohje, deutsche Autoindustrie, das ist ja nicht wirklich fortschrittlich)

Trailer zu dem Film „Greta“ https://www.independent.co.uk/arts-entertainment/films/news/i-am-greta-thunberg-documentary-release-date-cinemas-uk-watch-trailer-b467948.html ,17.09.2020.

Zur US Wahl ein Tipp von former President B. Obama: https://twitter.com/i/status/1306246468563423232 ,17.09.2020.

Zum Feuer, besonders zu Kalifornien: https://twitter.com/i/status/1304312864992366592 17.09.2020.

 

Und es brennt immer noch. https://twitter.com/derspiegel/status/1306263135930769410 17.09.2020. https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/waldbraende-in-den-usa-und-klimakrise-die-katastrophe-ist-da-a-6fd2a5e2-6de6-49eb-b9d7-a9990aa59eac?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph , 17.09.2020.

 

[1] https://www.wiado.de/meldepflichtige-krankheiten/ ,08.09.2020.

 

[i]Quellen für die Endnoten im Brief: Frackingland ist abgebrannt: https://taz.de/Umweltdesaster-in-USA/!5702587/ ,08.09.2020. Dazu eine Anm.: Fracking in Deutschland: https://klima-der-gerechtigkeit.de/2020/06/15/fracking-in-deutschland-wirklich-verboten-ein-bisschen-erlaubt-oder-sogar-bald-wieder-en-vogue/ ,17.09.2020.

[ii] https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/usa-steigen-offiziell-aus-pariser-klimaabkommen-aus-a-1294875.html ,08.09.2020.

[iii] https://www.severe-weather.eu/global-weather/colorado-snow-denver-mk/ ,17.09.2020.

[iv] https://twitter.com/i/status/1299020560668688385 zu Laura, 17.09.2020. https://heated.world/p/a-post-laura-heat-wave-has-no-name 17.09.2020.

[v] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/usa-protest-marsch-washington-rassismus-polizeigewalt-100.html#xtor=CS5-62 ,17.09.2020.

[vi] https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantische_Hurrikansaison_2020 ,08.09.2020. https://twitter.com/billmckibben/status/1305591130608857088 ,17.09.2020.

[vii] https://www.schwaebische.de/sueden/bayern_artikel,-bisher-hoechste-temperatur-2020-386-grad-in-trier-gemessen-_arid,11255933.html , https://twitter.com/i/status/1296473806362611720 08.09.2020.

[viii] https://www.merkur.de/welt/wetter-arktis-hitzewelle-deutschland-klimawandel-folgen-warnung-sibirien-waldbrand-duerre-zr-13831197.html , https://twitter.com/FridayForFuture/status/1275720126789234697/photo/1 ,08.09.2020.

[ix] https://www.br.de/nachrichten/wissen/rekordhitze-antarktis-so-warm-wie-los-angeles,RrnmRhC ,08.09.2020.

[x] https://www.gfz-potsdam.de/medien-kommunikation/meldungen/detailansicht/article/neue-satellitendaten-zeigen-ausmass-der-duerresommer-2018-und-2019/ , 08.09.2020.

[xi] https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/schaeden-in-deutschlands-waeldern-groesser-als-angenommen-16911551.html ,17.09.2020. https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/faellstopp-fuer-buchen-100.html

[xii] https://twitter.com/keinea49/status/1301220128789594112 ,17.09.2020.

[xiii] https://twitter.com/i/status/1254328755016929281 , https://www.alle-doerfer-bleiben.de/  08.09.2020.

[xiv] https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/garzweiler-braunkohle-gegner-treten-in-hungerstreik-extinction-rebellion-protest-a-cc583995-0967-43ba-a267-a515a8b25ed4 ,17.09.2020.

[xv] https://www.klimareporter.de/erdsystem/eine-lausitzer-sumpflandschaft ,08.09.2020. https://www.zdf.de/politik/frontal-21/wassernotstand-in-der-lausitz-100.html , 17.09.2020.

[xvi] https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/pestizide-107.html ,08.09.2020.

[xvii] https://de.statista.com/infografik/20253/unternehmen-in-der-eu-mit-den-hoechsten-co2-emissionen/ ,17.09.2020. https://taz.de/Bericht-von-Interpol-zu-Plastikabfaellen/!5710376/ ,17.09.2020.

[xviii] Und eine Plug and Play: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/stecker-solar-balkon-pv-101.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE ,17.09.2020.

[xix] Geht schon, wie man sieht: https://www.fastcompany.com/90456075/here-are-11-more-neighborhoods-that-have-joined-the-car-free-revolution ,17.09.2020.

Ziemlich viele Gedanken

Ziemlich viele Gedanken

 

Lieber Freunde, liebe Leser

 

An einem recht frühen Morgen kam  ein kleiner Junge weinend auf der Straße an unserem Grundstück vorbei gelaufen. Es war ein sehr trauriges Weinen und ich ging schnell zur Pforte, um zu schauen, ob ich ihm helfen müsse. Nein, er war in Begleitung der Mutter. Die sah mich und sagte: „Da musst Du jetzt auch gar nicht weinen, das ändert überhaupt nichts!“ Wahrscheinlich sagte sie es eher zu mir, da ich sie stumm ansah, und sie fuhr fort, kluge Vorträge zu halten. Doch das Kind weinte weiter und rief: „Doch Mama, muss weinen, Mama, traurig, Mama!“ Wie man merkt, war er noch sehr klein, vielleicht drei Jahre alt und lief auf seinem kleinen Laufrad der Mutter hinterher.

Ja, ich habe keine Ahnung, was vorher gewesen war… Ich habe mich nicht eingemischt, sie sah ja meinen Blick…

Aber ich weiß, dass verzweifelte Kinder für mich kaum zu ertragen sind.

Deshalb möchte ich auch so sehr, dass die Kinder, die freitags demonstrieren und versuchen mit ihrem Rufen unsere Gewissen und unsere Herzen zu erreichen und damit unser Tun zu bewirken, – ich möchte, dass sie Erfolg damit haben, egal ob sie 9 oder 19 sind. Dass ihnen Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung erspart bleiben.[i]

An dem vergangenen Karfreitag kamen mir, denn es war ein Fridays for Future-Karfreitag, unendlich viele Gedanken, die sich auch nicht wegdrücken lassen und von denen ich nun hier ein paar aufschreiben möchte: Es kamen ja zwei Aspekte zu einem Bild, zu einer Aussage zusammen: Denn, wen kreuzigen die Menschen schon seit Jahren? Und wissen das. Und hören aus Bequemlichkeit, oder Unverständnis oder gar aus Profitstreben nicht auf damit. Unsere eigene Erde, – diese blaue Kugel, auf der wir durchs All schweben. Die Natur, die Tiere, unsere Umwelt, den Boden, das Wasser, die Luft, das Klima.

Wie häufig sehe ich abrasierte Natur, auch jetzt zur Setz- und Schonzeit, die versucht, sich wieder zu erholen. Sie könnte und sie würde das, wenn wir sie nur in Ruhe ließen. Doch Menschen, die diesbezüglich die Stimme erheben, werden oft genug tot geschwiegen oder anders ins Abseits geschoben.

Stattdessen scheint das Tempo beschleunigt zu werden, schnell noch das Letzte rausholen, bevor es womöglich verboten wird, scheint die Devise: Firmen wissen häufig genug, welche Auswirkung ihr Tun hat, sie haben Studien darüber machen lassen – und so viele machen doch weiter, bis zum Schluss. Erst wenn es verboten wird, erst wenn rechtliche Schritte gegen sie Erfolg haben, hören sie auf, – bzw. dann machen sie in anderen Ländern mit schwächerem Rechtssystem weiter.

(Als Beispiel die Spritzmittel, Biozide, die in Boden und Luft, Wasser, Nahrung, Körper gehen und sich über diesen Kreislauf überall verteilen. – „Tausende Menschen sind gegen das Unternehmen vor Gericht gezogen. Tausende! Sie klagen, weil sie in Monsantos Glyphosat-Produkten eine Ursache für ihre Krebserkrankung sehen. Bayer-Monsanto bestreitet das, doch bisher sieht es vor Gericht nicht allzu gut aus für den Konzern. Gerade verdonnerten ihn Geschworene in San Francisco zu einer millionenschweren Schadenersatzzahlung – sie teilten die Einschätzung eines Bauern, dass Monsantos Pestizide etwas mit dessen Krebserkrankung zu tun haben.“)[ii]

Ich habe Euch schon viele Links von anders arbeitenden Unternehmen geschickt, die zeigen dass es geht, wir können also längst einen höheren Standard in Sachen Umweltverträglichkeit ansetzen.

Doch gibt es leider immer noch die Unbelehrbaren, die nur ihr eigenes Interesse verfolgen.

Es erinnert mich an die Fahrt der Titanic:

Wer die Geschehnisse auf der Titanic verstanden hat, der ahnt, dass wir uns in ähnlicher Situation befinden: Ein Schiff, das mit voller Geschwindigkeit durch ein Eisfeld fährt, Menschen darauf, die sich in Salons amüsieren, entweder sitzen sie dort in Unkenntnis oder wetten gar auf einen Geschwindigkeits-Rekord. Wer wettet? Menschen, die sich überlegen und sicher fühlen. Die das Geld zum Wetten haben. Haben sie nicht mitbekommen, dass schon beim allerersten Ablegen des Schiffes, es andere Schiffe in den Sog gezogen hat, weil der Hafen in Southampton voll war und der eitle Kapitän zuviel Gas gab? Ist es ihnen egal? Sie zocken weiter, auf Kosten aller. Gibt es andere Menschen, die vielleicht zur Ruhe mahnen?

(Die Frauen hatten damals noch kein Wahlrecht, hatten sie deshalb auch nichts zu sagen? Haben sie ihre Männer machen lassen? Oder haben sie sogar noch angestachelt?)

Was ist mit den Menschen der unteren Decks? Passive Hinnahme?

Dazu ganz unten an den Kesseln Heizer, die im Schweiß stehend Kohlen im Akkord in die schon glühenden Öfen schaufeln und gleichzeitig versuchen einen Brand an Bord zu verhindern. Sind sie fähig zu streiken, so wie ihre Kollegen in Southampton das gerade getan haben? Wäre dadurch nicht etwas zu ändern? Aber sie sind abhängig von ihren Jobs, sie glauben, nicht, dass sie Macht haben, irgendetwas tun zu können. Sie ahnen oder ahnen nicht, dass sie, je mehr sie schaufeln, den Untergang anfeuern und als erste ertrinken werden.

Sollten die Musiker in den Salons warnen? Aufhören zu spielen und stattdessen eine Ansage machen?

Oder die Kinder? Sollen sie jetzt aufstehen und sagen, dass sie den Kurs geändert haben möchten?

Am 14. April 1912, kurz nach Ostern, ist die Titanic kurz vor Zwölf (Mitternacht) mit einem Eisberg kollidiert und nicht ganz drei Stunden später am 15.4.1912 untergegangen.[iii]

Verstehen wir das Geschehen? Können wir lernen aus einem Teil der Geschichte? Ich glaube, wäre die Geschichte der Titanic richtig verstanden worden, hätte es keinen I. Weltkrieg geben müssen, der nach ganz ähnlichem Muster, nur in großem Stil, ablief.

Sogar die Titanic hatte ihre Warnungen bekommen. Es gab ein Buch „Der Titan“, das 14 Jahre vorher erschienen war und, also vor der Zeit, erstaunlich ähnlich den Untergang dieses „unsinkbaren“ Schiffes auf der Fahrt nach New York durch einen Eisberg beschrieb.[iv]

Albert Schweitzer lebte damals und er sagte über seine Zeit: „So kam unsere Zeit, gedankenlos, wie sie war, zu der Meinung, daß Kultur vornehmlich in Wissenschaften, technischen und künstlerischen Leistungen bestehe und ohne Ethik oder mit einem Minimum an Ethik auskommen könne“.[v] Auch sprach er von dem „kollektiven Verzicht auf ernsthaftes Nachdenken“. Er sagte, das technisch Machbare nehme ständig zu, die ethischen Instanzen/Steuerungskräfte nähmen ab oder stagnierten. Er sprach von einer Vertauschung, denn die Ethik werde abhängig vom Technischen. Der Blick auf das Ganze sei verloren gegangen.

Und so ähnlich scheint es gerade zu sein auf unserer Erde, mit der wir alle im All unterwegs sind. Es finden sich so viele Parallelen, dass ich staune und fröstele.

Lasst uns mal die Kohlen aus dem Feuer holen, um die Fahrt in die falsche Richtung zu verlangsamen und um dann eine neue Richtung zu kriegen. Lasst uns mal nachdenken, statt die Zocker zu unterstützen oder gar in dem eitlen Spiel mitzumachen.

Schaut doch nur mal von oben auf die Bundesrepublik: Wie ein Krebs fressen sich allerorten Löcher in die Landschaft. Hier in Buchholz, in Trelde, in Bienenbüttel, in Nenndorf, rund um uns herum. Genauso aber auch in Norderstedt, in Coburg, in Eisenach, in kleinen und kleinsten Orten. Denn man sieht in schönster Natur (da wo kein Privatmensch bauen darf, weil es Außenbereich ist, der angeblich nicht zersiedelt werden soll) Gewerbegebiete entstehen. Wälder gehen verloren, Hallen entstehen, groß wie Weizenfelder, – von der Politik gefördert, weil man meint, dadurch Steuereinnahmen zu erhalten. Das geschieht aber kaum. Denn geht es einer der Firmen gut, dann expandiert sie, zieht in ein neues Gewerbegebiet um, baut neue, größere Hallen und schreibt diese ab.

Ich will nicht zu sehr in das Thema einsteigen, ich kann allmählich jede Seite dazu beleuchten und viele Seiten mit den Auswirkungen füllen. Das will ich Euch kaum zumuten. Aber es ist ein Beispiel dafür, wie lebendige Landschaft, die Jahr um Jahr neu wachsen, neu blühen, neu Frucht bringen und Mensch und Tier ernähren würde, geschlachtet wird und ab jetzt wächst hier nie wieder etwas. Nach wie vor gehen täglich rund 90 Hektar Acker und Grünland durch Überbauung und Versiegelung weiter und weiter verloren – und damit der Jahresbedarf des Grundnahrungsmittels Brot von über 10.000 Menschen! Es ist ein Beispiel dafür, wie wir mit unserer Umwelt umgehen.

Ein kluger Mann sagte dazu: „Weiß die Hefe, dass der Topf endlich ist?“

Und so könnte man viele Themen, Ansatz und Auswirkung, anschauen und sich bei jedem erschreckt abwenden, egal ob man in die Umwelt oder unseren Körper schaut, der ganz genauso mit Krankheit auf das kranke Tun reagiert, wie die Erde.

Mir selbst geht es, Gott sei Dank, gut! Wenn ich überlege, wie es manch anderen geht: in Minen für Edelmetalle in Smart Phones, für Uran in Atomkraftwerken oder auf Feldern für Schokolade, die auf den Ostertisch gekommen ist. Es geht mir wirklich gut. Vielleicht daher kommt mein Bedürfnis, etwas zu geben, etwas zu tun, etwas zu bewirken. Und so gucke ich, was ich verändern kann im eigenen Leben. Und ich glaube, dass das geht. Ich möchte an dieser Stelle also doch lieber Mut machen, dass wir ganz viel tun können, als hier weiter zu jammern. Dass wir bewirken können: jeder, jede, klein und groß. Mit jedem Kind, mit jedem von uns, verbindet sich Hoffnung. Mit jedem Menschen, mit jedem von uns, kommt auch Gutes in die Welt, und daraus kann weiter Gutes werden, Gutes entstehen. Die Kinder haben vielleicht noch nicht soviel Macht, aber helle Stimmen, die sie auch erheben. Wenn wir mehr Macht haben in diesem Leben, dann können wir jetzt auch mehr tun. Alphatiere können vielleicht auch anders: Wir brauchen Menschen mit Verstand UND Herz!

Albert Schweitzer hatte damals vorgeschlagen: Der Blick auf das Ganze muss aufholen. „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ „Ich fühle mich genötigt, allem Willen zum Leben die gleiche Erfurcht vor dem Leben entgegen zu bringen wie der eigenen.“ Und: „Gut ist, Leben erhalten und Leben fördern. Böse ist Leben vernichten und Leben hemmen.“[vi]

Und mit dieser Blick- und notwendigerweise Handlungsveränderung wäre es möglich, das zu feiern, was man ein Wunder nennt, – eine echte Auferstehung. Ich jedenfalls möchte es erleben! Ich weiß, diesmal müssen wir selbst Teil dieses Wunders sein, aktiv mitmachen. Aber dann kann es gelingen.

Der Countdown für 2020 läuft: Wenn wir ganz viel Zeit geben wollen, bis Ende 2020, dann haben wir noch 608 Tage, um die Ziele zu erreichen, die damals auch von der Bundesrepublik in Paris (12. Dezember 2015) beim Klimaschutzübereinkommen formuliert wurden.[vii] 589 Tage, wenn wir bis zum Jahrestag des Übereinkommens rechnen, 243 Tage, wenn wir bis Anfang 2020 rechnen.

So oder so, zählen alleine reicht natürlich nicht aus. Laut Klimaschutzbericht von 2018 beträgt die Verringerung der Treibhausgase (CO₂, Methan, Lachgas) statt der für das Jahr 2020 angestrebten 40% nur 31%. In den letzten Jahren stagnierte nämlich der Abwärtstrend und stieg zuletzt sogar wieder an.[viii] Das Umweltbundesamt selbst spricht von der Notwendigkeit massiver, rascher zusätzlicher Anstrengungen.

Wichtig ist, auch wenn ich gerade ziemlich kritisch schreibe, dass wir daran glauben, dass uns ein förderliches Handeln möglich ist. Glaube, Liebe Hoffnung sind aktueller denn je, denn dann werden wir auch etwas schaffen – schließlich auch andere mitreißen, die jetzt noch zögerlich oder voll des Unwillens sind. Es wäre ein Jammer, den Glauben, den Kopf und die Hände sinken zu lassen, gerade jetzt, wenn es drauf ankommt!

Wenn jeder von uns grob 80 Mio Deutschen nur 1% (ein Prozent) verändert, ist das ein Riesenschupps und eine gut sichtbare Veränderung in Deutschland. Und wenn 40 Mio wieder nichts tun, dann schaffen die anderen 40 Mio vielleicht auch zwei Prozent Veränderung?

 

  • Fange ich mal bei mir an: Das Schwimmen mit Delfinen in Key West könnte ich in diesem Jahr (Juli 2019) noch stattfinden lassen, 2020 lasse ich fallen, denn ein Flugzeug ist zwar ein öffentliches Verkehrsmittel, aber eine Belastung für die Natur.
  • Ansonsten finde ich öffentliche Verkehrsmittel sehr hilfreich, auch Fahrräder oder auch das Selbst-Gehen. Im nächsten Rundbrief kommt deshalb, passend zu der Aktion „Stadtradeln“, unsere Aktion von der Delfinbotschaft: „ONE LESS CAR“. Ich erzähle also bald genauer, was wir als Idee haben, die wir, gemeinsam mit Euch, gerne durchführen möchten. Ob Ihr da aktiv mitmacht oder einfach unterstützt, ich würde mich freuen, wenn wir tüchtig Bewegung in Deutschland erreichten.

Wir können hier und da und dort beginnen. Was fällt Euch sehr leicht? Was empfindet Ihr als sehr wichtig? Was bringt besonders viel? Guckt doch mal in die letzten Rundbriefe, da sind ganz viele Möglichkeiten aufgezählt. Aber es gibt unendliche viele Ideen mehr.

  • Einen Teil des Rasens nicht mähen, sondern zur Insektenwiese umwandeln (das macht sogar unser Großpapa in diesem Frühjahr). Beim Umweltinstitut.org gibt es einen kostenlosen Ratgeber für Balkon und Garten für Bienen und Schmetterlinge.
  • Statt mit Waschpulver mit Efeublättern waschen.
  • Guppyfriend Waschbeutel kaufen, um bei der Wäsche die anfallenden Microwaste-fasern aufzufangen. So wird vermieden, dass sie in den Wasserkreislauf gelangen (guppyfriend.com). Nähere Information gibt es auch hier: stopmicrowaste.com.
  • Kinder mit dem Fahrrad zur Schule bringen.
  • Anders essen macht besonders viel aus (und es macht auch uns selbst gesund).
  • Gezielt bestimmte Petitionen mitzeichnen. Zum Beispiel diese im Bundestagspetitionsforum: Bei der Klimaschutz-Petition von Parents for Future müssen bis zum 06.05.2019 mind. 50.000 Mitzeichner erreicht werden, damit sich der Bundestag damit beschäftigt. Aktuell fehlen noch rd. 21.500 Mitzeichner. https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2019/_03/_17/Petition_92294.mitzeichnen.registrieren.html
  • Am 24. Mai beim globalen Klimastreik mitmachen, um das Momentum zu unterstützen.
  • Kosmetik ohne Tierversuche nutzen.
  • Denkt Euch aus, was Ihr selbst gut und gerne tun wollt, dann gelingt es leicht.

Ich weiß, dass Ihr Euch schon Gedanken macht und das finde ich sehr, sehr gut!

Vielleicht können Euch meine Zeilen unterstützen und auch Hoffnung geben, dass Ihr nicht alleine in Euren Bemühungen seid. Denn die Bemühungen der vielen umdenkenden Menschen zeigen schon Früchte.

Interessant ist dazu z.B. ein Artikel der Wirtschaftswoche, die beklagt, dass die Generation Z (die um 2000 Geborenen) durch ihr Nicht-Interesse die großen Marken in Bedrängnis bringe. Global verlören die Weltmarken an kleinere Unternehmen. Zum Beispiel hätten kleine, spezialisierte Marken 40 Prozent des europäischen Hautpflegemarktes erobert und seien eine Bedrohung für Nivea, also Beiersdorf. Der Kunde, die Kundin habe das Gefühl, dass die großen Firmen weder ihre eigenen Marken noch den Konsumenten schätzten und deshalb schwenke man um zu kleineren, liebevoller gepflegten Marken. Eine Werbeintensivierung würde nichts nützen. Die Menschen seien werbemüde. Die unvorstellbare Werbeflut hat sie resistent gemacht. Der Werbemarkt ist im ersten Quartal 2019 erstmals deutlich im Minus.[ix]

Das sind in meinen Augen doch echt Zeichen, dass eine andere Kaufhaltung seitens der Kunden wirklich, wirklich wahrgenommen wird. Ich mag Firmen, die umdenken und naturschonend produzieren. Das möge sich jetzt bitte durchsetzen und ich persönlich freue mich, dass es auch beginnt. An dieser Stelle können wir also ganz einfach unterstützen und es bringt tatsächlich was.

Der Kunde, die Kundin hat es ja auch geschafft, dafür zu sorgen, dass die eingeschweißte Bio-Gurke (ausgerechnet die) jetzt ohne Plastik angeboten wird.

Denkt doch mal, will auch nur eine/r der Wanderer, dass die Beschichtung ihrer Outdoor Kleidung die Antarktis verschmutzt? Gerade diese Menschen lieben doch die Natur und wollen sie lebendig erleben! Dennoch ist da wohl etwas komplett verkehrt gelaufen und genau diese Beschichtung ist im Antarktischen Eis gefunden worden. Dass es auch anders geht, zeigt die Firma Patagonia, sie übernimmt seit 1996 eine „Pionierrolle in Sachen Umweltschutz“[x] und setzt hier andere Standards. [xi]

Zum Beispiel mit Fleece-Bekleidung aus recycelten PET Flaschen oder ihrer Kampagne „Don’t buy this Jacket“ –   „Kauf diese Jacke nicht“ (Das stand auf den Anhängern an den verkäuflichen Jacken im Laden, damit man nachdenkt, ob man diese Jacke wirklich braucht).

Das finde ich richtig gut.

Bestimmt fällt Euch noch ganz viel dazu ein und ich hoffe, wir können schon in den nächsten Tagen zeigen, dass wir gewillt sind, dass wir mitdenken, dass wir etwas bewirken können.

Lasst uns gleich heute beginnen.

Ganz viele hoffnungsvolle Grüße dazu von mir

Eure Cornelia

 

[i] Anm.: Sehr gut ist in der letzten SZ (Nr. 98, 27./28. April 2019 Seite 3) unter „die Reifeprüfung“ berichtet worden, wie es anfing. Wie Greta Thunberg voller Kummer über die jetzige Weltsituation („in der 5.Klasse hörte sie auf zu lachen, zu reden, die Eltern notierten, wie viel sie aß“) im August 2018 anfing, freitags die Schule zu verweigern und stattdessen vor dem Rathaus zu sitzen und zu demonstrieren.

[ii] Zitat: Rücker, Martin, Foodwatch, Rundbrief vom 12.4.2019.

[iii] Vgl.: https://www.titanicverein.de/die-geschichte-im-uberblick/.

[iv] Vgl.: https://www.focus.de/kultur/buecher/der-untergang-der-titan-das-buch-das-die-titanic-katastrophe-vorhersah_aid_728890.html.

[v] Zitat: Schweitzer, A., Kultur und Ethik, S.38.

[vi] Zitat: Schweitzer, Albert, Kultur und Ethik, S. 331.

[vii] Vgl.: https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/paris_abkommen_bf.pdf.

[viii] Vgl.: Umweltbundesamt.de. Siehe unter „Indikator: Emission von Treibhausgasen“.

[ix] Vgl.: WiWo, „Generation Z bringt große Marken in Bedrängnis“ vom 30.4.2019.

[x] Aussage vom Globetrotter Magazin.

[xi] Vgl z.B. die Website von Patagonia.