In der ersten Zeit meines Studiums saß unsere Fakultät in der Sedanstraße in Hamburg, nahe der Grindelallee, in einem baufälligen Gebäude aus den 70er Jahren. Keine edlen Hallen für die Theologische Fakultät, sondern ein mangelhaftes Gebäude, mit Balkonen, die man nicht betreten durfte, die auch von unten verschalt waren, weil immer mal etwas abbrach. Die Toiletten im Erdgeschoss funktionierten nicht und jeweils die Räume, die renoviert waren, wurden abgeschlossen, weil demnächst die Chemie hier einziehen sollte. Dafür mussten diese Räume schön neu bleiben. Wir, die Theolog*innen, sollten eigentlich auch irgendwann umziehen, aber es hatte anscheinend jemand vergessen, den Mietvertrag für die neuen Räume am Gorch-Fock-Wall zu unterschreiben. Ja, solche Geschehnisse gibt es überall (glücklicherweise war irgendwann dieser Zustand beendet).
Wenn jemand auf Toilette gehen musste, dann sagten wir also nicht: „Ich gehe mal ein Haus weiter“, „Ich muss noch einmal kurz um die Ecke“, „ich gehe mal für kleine Mädchen“ oder was auch immer, sondern: „Ich muss nur noch einmal kurz in den ersten Stock, dann können wir los“ und wurde verstanden.
Und da gehe ich heute mit Euch hin. Es ist kein Tischgespräch, aber es muss doch einmal über dies und das gesprochen werden, damit unsere Blase und Nieren gesund bleiben.
Das habe ich natürlich schon in meiner Ausbildung gelernt, manches aus Fachzeitschriften über die Jahre dazu gesammelt. Mit anderen Worten: Es gibt dazu keine aktuellen Quellen oder Links. Das müsst Ihr mir bitte diesmal nachsehen.
- Vor vielen Jahren wurde einmal propagiert, zum Beckenbodentraining solle man beim Wasserlassen immer wieder zwischendurch den Strahl anhalten und dann wieder laufen lassen. Man hat dies vor allem Frauen angeraten. Ich habe das gelesen, auch für vielleicht zwei Wochen selbst getestet und festgestellt, dass es mir nicht guttut. Vielfach kam nach dem ersten Anhalten einfach nichts mehr heraus und ich hatte schnell das Gefühl, dass ich damit Restharn in der Blase behalte, was nicht gesund ist. Jahre später las ich dann eine kleine Notiz in einem Fachjournal, dass eben jene Anhaltemethode sich als sehr verkehrt erwiesen habe. Die Blase verlöre bei vielen Menschen die natürliche Fähigkeit sich gänzlich zu entleeren. Es bleibe immer Restharn stehen und Blasendysfunktion, wie auch die Möglichkeit vielerlei Blasenentzündungen und Infektionen, die zur Niere aufsteigen können, hat viele Menschen unnötigerweise krankgemacht. Und ich war froh, dass ich doch noch auf mein inneres Gefühl gehört hatte.
- Bei Männern ist es übrigens recht häufig eine geschwollene Prostata, die dazu führt, dass die Blase sich schlecht entleert. Diese Schwellungen entstehen aus ansonsten unbemerkt ablaufenden Entzündungen. Viele tausend Entzündungen spielen sich im Laufe eines Lebens in der Prostata ab (dadurch kann sie dann tatsächlich auch mal entartete Zellen entwickeln). Beruhigen, wenn nicht sogar verhindern, kann man solche Entzündungen mit Zink. Zink befindet sich natürlicherweise in Kürbiskernen und so kamen die Kürbiskerne in die Nahrungsempfehlungen für Männer. Sie sind wirklich zu empfehlen – für Frauen ganz genauso.
- Ich schrieb etwas von Infektionen: Viele Blasenerkrankungen entstehen aus dort eintretenden Kolibakterien, die im Darm ja völlig physiologisch, also in Ordnung sind. Wie kommen sie denn in die Blase? Zum Beispiel, wenn man von hinten nach vorne abwischt (das gilt jetzt besonders bei Frauen), aber auch durch Stringtangas, die ebenfalls Bakterien nach vorne zur Blase wischen können.
- Der Körper versucht sich grundsätzlich gegen eintretende Verunreinigungen zu helfen, indem er, z.B. nachdem man Stuhlgang hatte, immer noch ein paar Quäntchen Wasser hinaussendet und damit die Harnröhre wieder reinigt. Dieser Harndrang entsteht auch, nachdem wir geduscht oder gebadet haben oder mit jemandem sexuellen Kontakt hatten. Der Urin ist normalerweise steril und deshalb nützt dieses Spülen der Gesundheit (damit sind Männer und Frauen gemeint). Darauf können wir natürlich achten und nun ganz bewusst nach jeder Handlung im Intimbereich, also z.B. auch nach dem Waschen mit Seife, noch einmal auf Toilette gehen und Wasser lassen.
- Es gab auch zu lernen, dass Menschen nach dem Wasserlassen eine leichte Schwäche erfahren. Deshalb sollten wir ruhig noch etwas sitzen bleiben, bis der Kreislauf wieder in Tritt gekommen ist (gilt auch für Männer). Ansonsten geschieht es leicht, dass man beim Aufstehen ein Schwindelgefühl erlebt, teilweise so stark, dass man taumelt oder hinfällt. So erklären sich tatsächlich viele Unfälle im Badezimmer, bei denen Menschen auf den Badewannenrand oder auf das Waschbecken gefallen und daran dann sogar gestorben sind. Also, keine Eile an diesem Ort, sondern immer ganz entspannt bleiben.
- Interessant sind auch zwei voneinander unabhängige Studien:
- Einmal wurde festgestellt, dass Menschen, die beim nächtlichen Klogang das Licht anmachen, schlechter wieder einschlafen könnten, als jene, die in Dunkelheit dorthin fänden.
- Zum anderen, wo wir gerade beim Tod waren, stürzen Menschen, die nachts im Dunkeln zur Toilette tapsen, häufiger und ziehen sich dabei allerschlimmste Verletzungen zu, bis hin zum Tod. Jetzt seid Ihr also gewarnt und habt nun die Wahl, Euch für ein Übel zu entscheiden…
- Und einmal vorsichtshalber erwähnt: Halb offenstehende Türen sind besonders gefährlich – für den Kopf. Im Dunkeln sieht man die schmale Kante nicht und rennt mit der Stirn vorneweg dagegen.
- Ein erhöhter Blutdruck, bei dem der zweite Wert erhöht ist (sagen wir mal, wenn er bei 110 und höher liegt), deutet auf eine Nierenbeteiligung. Hier wäre es also nicht nur gut, Herz und Kreislauf, sondern auch die Nierengesundheit zu betrachten.
- Und wenn die Nieren Probleme haben, bedenkt, bitte, neben möglichen aufsteigenden Infektionen auch, dass Euch etwas „an die Nieren gegangen“ sein könnte. Kränkung, Kummer, Trauer, Verlust, unglückliche Liebe, Mobbing etc. müssen auch Behandlung erfahren dürfen.
- Leider muss ich an dieser Stelle mitteilen, dass in Deutschland keine Peptide mehr gespritzt werden dürfen. Seit dem 31.3.2022 ist es aufgrund der Corona Pandemie untersagt, Medikamente aus tierischer Herkunft in dieser Form zu verabreichen. Bei Nierenversagen (Insuffizienz) habe ich bisher meine Patient*innen genau damit vor der Dialyse bewahren können. Das ist nun nicht mehr gegeben. Einzige Möglichkeit wäre vielleicht im europäische Ausland, falls es dort überhaupt anders steht mit den Gesetzen, also z.B. bei einem Ferienkurs. Da gibt es schöne Möglichkeiten, ich werde Euch mehr darüber schreiben, wenn es soweit ist.
- Die Blase ist kein Muskel, der sich zusammenzieht, sondern sie hat eine Wand aus Zellen, die sich auseinander- und wieder zusammenschieben. Wenn Ihr also einmal sehr lange anhalten musstet, könnt Ihr die Blase nicht in einem Rutsch entleeren. Sondern nach einer gewissen Menge ist erst einmal Schluss und nach kurzer Zeit müsst Ihr noch einmal auf Toilette und danach evtl. noch einmal, denn die Zellen schieben sich erst peu a peu wieder zusammen. Achtet bitte darauf, dass Ihr alles wieder loswerdet!
- Nieren und Blase sind quasi das Klärwerk des Körpers, reichliches Trinken sorgt dafür, dass die Stoffe, die der Körper verabschieden möchte, auch gelöst und ausgeschwemmt werden können.
- Man kann sich natürlich auch mal einen Pilz im Intimbereich, also auch in der Blase einfangen. Wer aber regelmäßig darunter leidet, schaue bitte genauer auf den Blutzuckerspiegel. Manchmal sind vielfältige Pilzerkrankungen das erste Anzeichen für Diabetes.
- Und zum Abschluss empfehle ich Euch, gilt eigentlich für jeden Sommer, sich einmal eine Papaya zu kaufen und deren Kerne quasi als Kur über ein paar Tage verteilt zu essen. Natürlich überhört Ihr diesen Rat, wenn Ihr darauf allergisch seid, bitte! Aber für alle anderen: Diese Kerne helfen gegen Würmer. Denn diese kann man sich im Sommer sehr leicht einfangen und zwar nicht nur über Fleisch, weil auch Gemüse oftmals mit Gülle und anderen tierischen Stoffen gedüngt wird und so Wurmeier auf den Salat gelangen können. Die Papayakerne einfach „runterzuschlucken“ scheint auch zu funktionieren, Ihr müsst sie nicht unbedingt kauen. Aber ich habe auch schon gehört, dass man sie gut trocknen und dann wie schwarzen Pfeffer in der Pfeffermühle über jedes Essen mahlen kann, da sie scharf schmecken. Tut Euch ruhig einmal im Sommer diesen Gefallen.
Wenn ich das alles so lese, klingt es sehr sachlich, entschuldigt bitte. Aber vielleicht dient es Euch dennoch und dann ist der Zweck ja erfüllt.
Bitte bleibt gesund und munter und seid herzlich gegrüßt
Cornelia Cornels-Selke