Geh mal wieder raus und kehre in Dich ein

Niedersachsen, Buchholz, Wiesenpatenschaft

Nachträglich eingestellt, der Brief ist von Ostern 2023

Ostern war ein Genuss! Ich hoffe, Du hattest es ähnlich schön! Es hat mich ein bisschen an Ostern 2020 erinnert.

Diese Ruhe! Wir saßen draußen und es fuhr wirklich kein einziges Auto vorbei, ob entfernt oder in der Nähe. Es herrschte einfach nur Frieden. Wir hörten den Wind und die Vögel, ansonsten die Stille.

Genauso wünsche ich mir mein Sein in der Natur, ob im Garten, Park oder Wald, am Meer, See oder Fluss: Man spürt, sieht, riecht und hört Natur. Dazu ein paar fröhliche Menschenstimmen, fertig. Ein fast paradiesischer Genuss, der mich energetisch auflädt.

Das empfinden durchaus viele Menschen so, dennoch rasen inzwischen manche von uns wieder durch die Zeit. Wollen wir das oder meinen wir das zu müssen? Wir hatten doch so gute Erkenntnisse und einige Verbesserungen in der erzwungenen Pause, haben wir die wieder beiseitegelegt und womöglich alles vergessen?

  • Das wunderbare Absinken der Verkehrsunfälle während der Coronazeit steigt wieder an. Die Zahlen für verletzte und getötete Kinder sind eindeutig zu hoch. Nehmen wir das willentlich in Kauf oder ignorieren wir es nur, weil es uns sonst überfordert?
  • Auch der Krieg, ein paar Hundert Kilometer östlich, kommt mit seinen Nachrichten und schlechten Ereignissen. Auch das müssen wir innerlich wegschieben, sonst würden wir wohl vor Angst zittern, denn die Cyberattacken aus Russland bzw. von prorussischen Akteuren auf Deutschland (neulich gerade in Niedersachsen) haben ja längst angefangen. Und wie wären wir sonst fähig weiterzuleben?

Mit anderen Worten, das ganz Schlimme auf der Welt haben wir anscheinend gelernt zu ignorieren. Um zu funktionieren? Es bedeutet allerdings: Weil wir ignorieren und einfach weiter funktionieren, verschlimmert sich so manche Situation.

Wahrer Friede ist das nicht. Im Unterbewusstsein schwelt es auch weiter. Schlechter Schlaf, schlimme Träume sind durchaus verständlich in einer Situation, die irgendwie so geht, irgendwie weitergeht, aber deren Ende nicht absehbar ist. Es bedrängt uns innerlich.

Und deshalb kann es geschehen, dass wir unsere Emotionen evtl. ganz plötzlich nicht mehr unter Kontrolle haben, bei Unwichtigem entladen oder sogar an völlig verkehrter Stelle. Die generierte Masse an Falschmeldungen trifft täglich bei uns ein, trifft auf die kurze Zündschnur der Menschen und hat schon manche/n aufgeputscht oder angestiftet.

Was regt uns also auf und was nehmen wir hin?

Können wir wirklich immer unterscheiden, was richtig und wichtig ist?

  • Es regen sich Fußballfans über ein Schiedsrichterurteil auf, bis hin zur Randale. Aber dass in dem Land der Fußball WM massenweise Menschenrechte verletzt wurden, ja, aus den Reihen der Zuschauer heraus verhaftet wurde, dass gerade dieses Land die EU durch Bestechungsgelder in Koffermenge korrumpieren wollte, das wird ausgeblendet.
  • Es regt sich manche/r Autofahrende über den Stau auf, nicht, wenn der durch die Menge der Autos, Unfälle und Falschparker ausgelöst wird, sondern vor allem dann, wenn er durch Menschen geschieht, die sich selbst auf die Straße kleben. Dann kann man schon mal vor Wut zutreten, in den Bauch eines am Boden Liegenden. Aber warum sie da kleben, nämlich, weil mit dem Verkehr anhaltend und wieder steigend Menschen getötet werden, direkt durch Unfälle und indirekt durch Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, das bekümmert nicht.

Lasst uns den Ansporn haben, selbst tiefer zu schauen. Wir sind sonst nicht so weit weg vom ersten Karfreitag vor grob 2000 Jahren, als ein aufgewiegelter Mob den Tod eines radikal gewaltfreien, heilenden Wanderpredigers forderte.

Nein, das waren nicht alle. – Viele haben ihn auch beim Einzug in Jerusalem bejubelt. Aber die waren dann plötzlich sehr still und weit weg, als es um sein Leben ging.

Auch heute sagen natürlich nicht alle Menschen: „Ja, tritt zu!“. Aber wir sind auch zu still, wenn es darum geht, Leben zu beschützen und zu retten (es gibt hier leider viele schlechte Rollen: die Anstifter, die Aufwiegelnden, die Verbreitenden, die Täter, die Zuschauenden, die Wegschauenden).

Wir können anders. Die wertvollen Gedanken und Erkenntnisse sind sicherlich noch da. Grundsätzlich glaube ich, dass wir eine innere Leitschnur haben, bzw. die leise, ehrliche Stimme, die uns zum Guten anleiten möchte. Ob wir nun zu sehr von Stress, der von außen an uns herangetragen wird, bedrängt arbeiten müssen oder gar zu viel Zeit haben, diese aber mit innerem Stress vergiften, wir können zurückfinden zum Mensch-sein. Wir benötigen dazu kein weiteres Corona oder heftiges Nasestoßen. Wir sind ja wertvolle Menschen von Geburt an. Wir benötigen nur immer mal wieder friedvolle Zeit, am besten in der Natur, um uns zu besinnen und unsere Werte wieder zu finden. Die gilt es, aktiv zu suchen.

Tister Moor

Ich glaube tatsächlich, dass wir, wenn wir öfter mal einen Ausflug in die Natur machen, insgesamt fähiger sind, Gutes zu tun. Denn sie beschenkt uns so sehr: In der Natur werden wir gleichzeitig wach und entspannt. Gleichzeitig beglückt und beruhigt. Ideenfülle entsteht in uns, während wir wandern oder am Strand entlanggehen. Und gleichzeitig erhalten wir Überblick, was davon wertvoll ist und was nicht. Wer, z.B. den Abendfrieden erlebt, jetzt im Frühling, z.B. heute, im letzten Glanz der Sonne, evtl. kurz nach einem Regen, in dem lebt eine Erinnerung weiter, den zieht tief drinnen die Erinnerung immer wieder in diese Richtung. So ein Mensch, der das recht häufig auffrischt, der wird insgesamt ruhiger, entspannter, gelassener und füllt seine Tatkraft auf für Fälle, wo sie gebraucht wird.

Manch ein Musiker, manch eine Sängerin hat diese Sehnsucht nach der äußeren und inneren Ruhe, die man in der Natur finden kann, in einem Song eingefangen, erinnert uns und fordert uns auf: „Geh mal wieder raus und kehre in Dich ein.“

Ich schrieb von Corona: Katie Melua erzählte neulich in einem Interview, wie gut ihr letztlich die erzwungene Coronapause getan hat. Vorher war ihre Grundstimmung zwischen depressiv und aggressiv und sie dachte, „Liebe“ sei ja wohl nur eine Art Propaganda. Dann aber, mit Ruhe, hat sie eben dieses vorher kaum Annehmbare gefunden und jetzt ist sie schon Mutter.

In „Lie in the Heat“, https://youtu.be/Z5leQyKLITQ , spürt man diese wohltuende Stimmung, die sie kennengelernt hat, oder auch in „Those sweet Days“ https://youtu.be/gOA1AowJVk4 .

Lasst uns mal hineinhören, in die Musik von ihr und all den anderen, die uns zum Frieden und zum natürlichen Leben verlocken wollen (wenn die Links nicht direkt funktionieren, dann kopiere sie oben in die Browserzeile).

Die Indie Folk/Pop/Rock Musik ist voll davon, den Weg zurück zur Natur und damit ins Leben zu feiern. So zum Beispiel die Hollow Coves mit „Blessings“ https://youtu.be/0cKV8_MKsMw oder die Paper Kites mit „Bloom“ https://youtu.be/8inJtTG_DuU .

Wunderschön empfinde ich auch die Interpretation von „Gentle on my Mind“ durch die Band Perry https://www.youtube.com/watch?v=BuVJEn9wk9Y (aber das kann natürlich auch daran liegen, dass die Bilder des kleinen Filmes mich an Arizona erinnern, wo ich damals in der Daniel Alliance bei den außergewöhnlichen Doktoren Plog lernen durfte). Ansteckend ist es jedenfalls. Und da können wir uns mal anstecken lassen.

Lasst uns einmal wach werden und in die Natur laufen und dort dann richtig wach werden. Morgens ist die Luft so klar, ein Genuss, sie einzuatmen. Meist haben wir gar nicht so weit weg ein Stückchen Grün, wir müssen nicht in die Weiten von Amerika oder Australien, auch wenn ich gerade Musik von dort empfohlen habe. Meine Bilder in diesem Brief stammen aus Deutschland und sollen Dich locken, gleich jetzt raus zu gehen und Dich selbst zu finden. Und den Frieden in Dir. Und das, was Dir wichtig ist. Und sollen Dich für Deine Ziele mit Energie und Hoffnung betanken.

Die ganze Wander- und Pilgerbewegung erhält dadurch Zulauf, dass diejenigen, die es tun, immer wieder erleben und mit glänzenden Augen davon berichten, dass sie sich eins fühlen mit der Schöpfung, dass sie getröstet werden und Hoffnung erfahren, dass sie die Gefühle in der Ruhe, in der Natur hochkommen lassen und heilen können, dass sie mit guten, neuen Zielen zurück in ihr Leben kommen.

Berchtesgadener Land

 

Mit den Texten und dem Musikfluss guter Stücke werden wir hier zu Hause schon eingestimmt. Gut eingefangen z.B. hier, auch in den Bildern: Tim McGraw, „Meanwhile Back At Mama’s“ ft. Faith Hill: https://www.youtube.com/watch?v=or-Lam5tPHc .

Ich meine, wir sollten schlicht unserer Sehnsucht nach „heiler Welt“ folgen, rausgehen in möglichst intakte Natur und dabei Eingang finden in unsere Seele.

Niedersachsen, Tister Moor

Und dann gehen wir einfach von der Haustür aus los, kurz oder lang, jedenfalls häufig genug, dass wir wieder im Leben stehen, voll Frieden und Hoffnung, dass wir das Leben wieder lieben und, wenn sie kommen, sogar die schlimmen Nachrichten vertragen und nun gute Lösungen finden, statt weiter ignorieren zu müssen.

Der Frühling, der Sommer, sie liegen vor uns.

Ich grüße Euch sehr, sehr herzlich!

Cornelia Cornels-Selke

 

 

 

Quellen:

  • Verletzte und getötete Kinder im Straßenverkehr – Studie, Deutsche Verkehrswacht.
  • Cyberattacke auf Niedersachsen: https://www.tagesschau.de/inland/cyberattacken-103.html ,14.04.23.
  • Desinformationskampagnen: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/desinformation-kampagne-facebook-ukraine-krieg-russland-100.html ,14.04.2023.
  • Das Interview von Katie Melua war auf HR1 bei Reinke am Samstag.
  • Die Natur bringt uns Erholung:

https://www.beobachter.ch/gesundheit/wohlfuhlen-pravention/umweltpsychologie-von-der-natur-verfuhrt ,14.04.2023.

  • Zum Pilgern: https://www.outdooractive.com/de/pilgerwege/deutschland/pilgerwege-in-deutschland/1457401/ ,14.04.2023.

Stress loswerden

Oldenburger Münsterland

Es ist gerade nicht ganz leicht, rundum fröhlich zu sein. Wie schaffen wir es, mit Elan und Freude unseren Teil zu einem gelingenden Leben hier auf Erden beizutragen, wenn wir uns in Wahrheit belastet fühlen?

Die heutigen Nachrichten stressen uns ja oftmals, wir müssen dazu nicht einmal vor die Tür gehen, sie kommen direkt ins Haus.

Und leider reagieren wir auf Stress im Allgemeinen nicht adäquat. Die zu viel ausgeschütteten Adrenalin- und Noradrenalinmengen erzeugen genau drei mögliche Zustände:

Flight – Flucht

Fight – Kampf

Freeze – Starre

Unsere hilfreichen Ideen sind dann weit weg, unsere Intelligenz ist quasi nicht mehr vorhanden, wir befinden uns im Zustand eines Steinzeitmenschen oder Tieres in bedrohlicher Situation. Es gibt sicherlich Lösungen, Chancen und Hilfen für uns, sie sind greifbar, im blockierten Zustand aber nicht sichtbar für uns. Nur, wenn wir in Ruhe sind, wenn wir gelassen, entspannt und offen sind, haben wir Zugang zu unseren höheren Möglichkeiten. Panik ist da wenig hilfreich!

Wir müssen also – noch bevor wir Lösungen haben – zunächst den Stress entfernen, damit wir überhaupt Lösungen finden können. Dafür möchte ich Euch zwei Möglichkeiten vorschlagen, die Ihr jetzt am PC oder Handy ausprobieren könnt. Ich selbst nutze beide regelmäßig immer wieder.

  1. „101 Power Thoughts“ von Louise Hay: https://youtu.be/lz16YqpWkz4 (07.11.2022.) Hierzu benötigt Ihr eine Stunde Zeit, etwas Muße und ein paar Englischkenntnisse. Dann hört Ihr Louise persönliche Stimme, die Euch durch einige hilfreiche Gedankengänge führt. Unser Fokus bestimmt vielfach, wie unsere Welt um uns herum ausschaut, und Louise hilft uns, unser Augenmerk wieder auf das zu lenken, was wir selbst hier und jetzt recht einfach tun können. Da sie selbst mit ihrem Leben vorgemacht hat, dass diese Vorgehensweise gelingt, können wir tatsächlich vertrauensvoll mitmachen.
  2. 2016 hatte ich schon einmal über EFT/ Emotional Freedom Techniques, ich nenne es Tapping, geschrieben. Dabei ignorieren/leugnen wir nicht unseren Stress, schieben ihn nicht beiseite, sondern benennen ihn sogar und klopfen derweil auf bestimmte Akupunkturpunkte. Hier beschreibt Jessica Ortner, wie es geht „Learn, How to Tap“: https://www.thetappingsolution.com/tapping-101/ (7.11.2022). Und dieses Vorgehen löst die Stressblockaden in uns mehr und mehr auf. Die Klopfmeditation, die ich danach besonders empfehlen kann und bei der Ihr einfach mitmachen könnt, nennt sich „Stressed out by the World“ und ist von Nick Ortner, ihrem Bruder: https://www.thetappingsolution.com/blog/stressed-about-the-world/ (7.11.2022). Also auch dies ist in englischer Sprache (solltest Du das nicht verstehen, können wir natürlich einen Termin abmachen und ich führe Dich gerne persönlich hindurch).

Es gelingt nicht immer alles, so wie wir das denken, und manches benötigt Zeit. Aber es wird und wir können mithelfen, wenn wir den nötigen Elan haben. Sei gut zu Dir, dann gelingt Dir sicherlich vieles leichter und Du bleibst dabei gesund.

Herzliche Grüße in diesen warmen Herbst, der schon bald in die Adventszeit übergehen wird. Ich wünsche sehr, dass Du beides genießen kannst!

Cornelia Cornels-Selke

Baumkronenpfad

Ein Gang in den ersten Stock: Niere und Blase

In der ersten Zeit meines Studiums saß unsere Fakultät in der Sedanstraße in Hamburg, nahe der Grindelallee, in einem baufälligen Gebäude aus den 70er Jahren. Keine edlen Hallen für die Theologische Fakultät, sondern ein mangelhaftes Gebäude, mit Balkonen, die man nicht betreten durfte, die auch von unten verschalt waren, weil immer mal etwas abbrach. Die Toiletten im Erdgeschoss funktionierten nicht und jeweils die Räume, die renoviert waren, wurden abgeschlossen, weil demnächst die Chemie hier einziehen sollte. Dafür mussten diese Räume schön neu bleiben. Wir, die Theolog*innen, sollten eigentlich auch irgendwann umziehen, aber es hatte anscheinend jemand vergessen, den Mietvertrag für die neuen Räume am Gorch-Fock-Wall zu unterschreiben. Ja, solche Geschehnisse gibt es überall (glücklicherweise war irgendwann dieser Zustand beendet).

Wenn jemand auf Toilette gehen musste, dann sagten wir also nicht: „Ich gehe mal ein Haus weiter“, „Ich muss noch einmal kurz um die Ecke“, „ich gehe mal für kleine Mädchen“ oder was auch immer, sondern: „Ich muss nur noch einmal kurz in den ersten Stock, dann können wir los“ und wurde verstanden.

Und da gehe ich heute mit Euch hin. Es ist kein Tischgespräch, aber es muss doch einmal über dies und das gesprochen werden, damit unsere Blase und Nieren gesund bleiben.

Das habe ich natürlich schon in meiner Ausbildung gelernt, manches aus Fachzeitschriften über die Jahre dazu gesammelt. Mit anderen Worten: Es gibt dazu keine aktuellen Quellen oder Links. Das müsst Ihr mir bitte diesmal nachsehen.

  • Vor vielen Jahren wurde einmal propagiert, zum Beckenbodentraining solle man beim Wasserlassen immer wieder zwischendurch den Strahl anhalten und dann wieder laufen lassen. Man hat dies vor allem Frauen angeraten. Ich habe das gelesen, auch für vielleicht zwei Wochen selbst getestet und festgestellt, dass es mir nicht guttut. Vielfach kam nach dem ersten Anhalten einfach nichts mehr heraus und ich hatte schnell das Gefühl, dass ich damit Restharn in der Blase behalte, was nicht gesund ist. Jahre später las ich dann eine kleine Notiz in einem Fachjournal, dass eben jene Anhaltemethode sich als sehr verkehrt erwiesen habe. Die Blase verlöre bei vielen Menschen die natürliche Fähigkeit sich gänzlich zu entleeren. Es bleibe immer Restharn stehen und Blasendysfunktion, wie auch die Möglichkeit vielerlei Blasenentzündungen und Infektionen, die zur Niere aufsteigen können, hat viele Menschen unnötigerweise krankgemacht. Und ich war froh, dass ich doch noch auf mein inneres Gefühl gehört hatte.
  • Bei Männern ist es übrigens recht häufig eine geschwollene Prostata, die dazu führt, dass die Blase sich schlecht entleert. Diese Schwellungen entstehen aus ansonsten unbemerkt ablaufenden Entzündungen. Viele tausend Entzündungen spielen sich im Laufe eines Lebens in der Prostata ab (dadurch kann sie dann tatsächlich auch mal entartete Zellen entwickeln). Beruhigen, wenn nicht sogar verhindern, kann man solche Entzündungen mit Zink. Zink befindet sich natürlicherweise in Kürbiskernen und so kamen die Kürbiskerne in die Nahrungsempfehlungen für Männer. Sie sind wirklich zu empfehlen – für Frauen ganz genauso.
  • Ich schrieb etwas von Infektionen: Viele Blasenerkrankungen entstehen aus dort eintretenden Kolibakterien, die im Darm ja völlig physiologisch, also in Ordnung sind. Wie kommen sie denn in die Blase? Zum Beispiel, wenn man von hinten nach vorne abwischt (das gilt jetzt besonders bei Frauen), aber auch durch Stringtangas, die ebenfalls Bakterien nach vorne zur Blase wischen können.
  • Der Körper versucht sich grundsätzlich gegen eintretende Verunreinigungen zu helfen, indem er, z.B. nachdem man Stuhlgang hatte, immer noch ein paar Quäntchen Wasser hinaussendet und damit die Harnröhre wieder reinigt. Dieser Harndrang entsteht auch, nachdem wir geduscht oder gebadet haben oder mit jemandem sexuellen Kontakt hatten. Der Urin ist normalerweise steril und deshalb nützt dieses Spülen der Gesundheit (damit sind Männer und Frauen gemeint). Darauf können wir natürlich achten und nun ganz bewusst nach jeder Handlung im Intimbereich, also z.B. auch nach dem Waschen mit Seife, noch einmal auf Toilette gehen und Wasser lassen.
  • Es gab auch zu lernen, dass Menschen nach dem Wasserlassen eine leichte Schwäche erfahren. Deshalb sollten wir ruhig noch etwas sitzen bleiben, bis der Kreislauf wieder in Tritt gekommen ist (gilt auch für Männer). Ansonsten geschieht es leicht, dass man beim Aufstehen ein Schwindelgefühl erlebt, teilweise so stark, dass man taumelt oder hinfällt. So erklären sich tatsächlich viele Unfälle im Badezimmer, bei denen Menschen auf den Badewannenrand oder auf das Waschbecken gefallen und daran dann sogar gestorben sind. Also, keine Eile an diesem Ort, sondern immer ganz entspannt bleiben.
  • Interessant sind auch zwei voneinander unabhängige Studien:
    • Einmal wurde festgestellt, dass Menschen, die beim nächtlichen Klogang das Licht anmachen, schlechter wieder einschlafen könnten, als jene, die in Dunkelheit dorthin fänden.
    • Zum anderen, wo wir gerade beim Tod waren, stürzen Menschen, die nachts im Dunkeln zur Toilette tapsen, häufiger und ziehen sich dabei allerschlimmste Verletzungen zu, bis hin zum Tod. Jetzt seid Ihr also gewarnt und habt nun die Wahl, Euch für ein Übel zu entscheiden…
    • Und einmal vorsichtshalber erwähnt: Halb offenstehende Türen sind besonders gefährlich – für den Kopf. Im Dunkeln sieht man die schmale Kante nicht und rennt mit der Stirn vorneweg dagegen.
  • Ein erhöhter Blutdruck, bei dem der zweite Wert erhöht ist (sagen wir mal, wenn er bei 110 und höher liegt), deutet auf eine Nierenbeteiligung. Hier wäre es also nicht nur gut, Herz und Kreislauf, sondern auch die Nierengesundheit zu betrachten.
  • Und wenn die Nieren Probleme haben, bedenkt, bitte, neben möglichen aufsteigenden Infektionen auch, dass Euch etwas „an die Nieren gegangen“ sein könnte. Kränkung, Kummer, Trauer, Verlust, unglückliche Liebe, Mobbing etc. müssen auch Behandlung erfahren dürfen.
  • Leider muss ich an dieser Stelle mitteilen, dass in Deutschland keine Peptide mehr gespritzt werden dürfen. Seit dem 31.3.2022 ist es aufgrund der Corona Pandemie untersagt, Medikamente aus tierischer Herkunft in dieser Form zu verabreichen. Bei Nierenversagen (Insuffizienz) habe ich bisher meine Patient*innen genau damit vor der Dialyse bewahren können. Das ist nun nicht mehr gegeben. Einzige Möglichkeit wäre vielleicht im europäische Ausland, falls es dort überhaupt anders steht mit den Gesetzen, also z.B. bei einem Ferienkurs. Da gibt es schöne Möglichkeiten, ich werde Euch mehr darüber schreiben, wenn es soweit ist.
  • Die Blase ist kein Muskel, der sich zusammenzieht, sondern sie hat eine Wand aus Zellen, die sich auseinander- und wieder zusammenschieben. Wenn Ihr also einmal sehr lange anhalten musstet, könnt Ihr die Blase nicht in einem Rutsch entleeren. Sondern nach einer gewissen Menge ist erst einmal Schluss und nach kurzer Zeit müsst Ihr noch einmal auf Toilette und danach evtl. noch einmal, denn die Zellen schieben sich erst peu a peu wieder zusammen. Achtet bitte darauf, dass Ihr alles wieder loswerdet!
  • Nieren und Blase sind quasi das Klärwerk des Körpers, reichliches Trinken sorgt dafür, dass die Stoffe, die der Körper verabschieden möchte, auch gelöst und ausgeschwemmt werden können.
  • Man kann sich natürlich auch mal einen Pilz im Intimbereich, also auch in der Blase einfangen. Wer aber regelmäßig darunter leidet, schaue bitte genauer auf den Blutzuckerspiegel. Manchmal sind vielfältige Pilzerkrankungen das erste Anzeichen für Diabetes.
  • Und zum Abschluss empfehle ich Euch, gilt eigentlich für jeden Sommer, sich einmal eine Papaya zu kaufen und deren Kerne quasi als Kur über ein paar Tage verteilt zu essen. Natürlich überhört Ihr diesen Rat, wenn Ihr darauf allergisch seid, bitte! Aber für alle anderen: Diese Kerne helfen gegen Würmer. Denn diese kann man sich im Sommer sehr leicht einfangen und zwar nicht nur über Fleisch, weil auch Gemüse oftmals mit Gülle und anderen tierischen Stoffen gedüngt wird und so Wurmeier auf den Salat gelangen können. Die Papayakerne einfach „runterzuschlucken“ scheint auch zu funktionieren, Ihr müsst sie nicht unbedingt kauen. Aber ich habe auch schon gehört, dass man sie gut trocknen und dann wie schwarzen Pfeffer in der Pfeffermühle über jedes Essen mahlen kann, da sie scharf schmecken. Tut Euch ruhig einmal im Sommer diesen Gefallen.

Wenn ich das alles so lese, klingt es sehr sachlich, entschuldigt bitte. Aber vielleicht dient es Euch dennoch und dann ist der Zweck ja erfüllt.

Bitte bleibt gesund und munter und seid herzlich gegrüßt

Cornelia Cornels-Selke

Eine Idee zum 35. Berufsjubiläum

Buchholz, den 17.8.2022

Heute nur eine kleine, persönliche Note. Fast wäre es sogar an mir unbemerkt vorbeigezogen (aber nun, einen Monat später, ist es ja immer noch so):

Seit nunmehr 35 Jahren bin ich Heilpraktikerin.

Seit gut acht Jahren arbeite ich (durch mein Studium) eher in Teilzeit.

Ich bin nicht mehr in einer großen, eleganten Praxis, sondern in einem selbstgebauten Tiny House aus geschenktem Holz etc.

Ich mache keine Werbung mehr, sondern arbeite nur an „meinen“ Patient*innen oder wenn jmd. aufgrund Eurer Empfehlung kommt. Ich pflege meine Website, damit man mich findet, wenn man gezielt sucht, das ist alles.

Insofern ist dieses Praxisjubiläum keine große Sache, eher ein persönlicher Meilenstein.

Aber es ist schön, so zu arbeiten! Ich liebe mein Tun. Und freue mich immer wieder über meine hippe Hütte.

Vor allem behandele ich jetzt eigentlich nur noch Freunde – d.h. Menschen, die ich schon lange kenne und wirklich schätze – und ich habe mehr Zeit für einzelne Behandlungen als früher.

Auf diese sehr freie und sehr schöne Weise kann man auch Gutes bewirken und es macht mir nach wie vor Freude.

Doch (Ihr wisst das, Ihr lest meine Briefe) wie gerne wollte ich noch mehr tun. Wie könnte ich etwas mehr an Heilung oder zumindest Linderung in die Welt bringen?

Jetzt zum Beispiel: Gerade waren wir mit Freunden an der Schlei – aber natürlich ist mir bewusst, dass gleichzeitig an anderer Stelle der Ostsee eine Giftsuppe hineinläuft. Ein Familienmitglied wohnt auf Usedom, ich empfinde die Oder und das Stettiner Haff, in das sie mündet, also auch persönlich als sehr, sehr nah

(Vgl.: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panorama/oder-fischsterben-baden-stettiner-haff-ostsee-100.html ,16.08.2022).

Hier stand bis vor kurzem ein Jubiläumsangebot, das ist nun leider überholt. –

Ansonsten freue ich mich aufgrund des Jubiläums einmal mehr über Euch, diesen Kreis von empathischen Menschen, mit denen ich über solche Dinge sprechen kann, die mich seit 35 Jahren begleiten und interessiert sind, die mich bei der gemeinnützigen Arbeit der Delfinbotschaft unterstützen, die selbst eigene Wirkungskreise haben und da sehr, sehr fleißig sind. Ihr macht mir so viel Hoffnung, Ihr wisst das gar nicht, auf eine gute, lebenswerte Zukunft.

 

Ich grüße Euch hiermit also alle sehr herzlich aus der sehr warmen, trockenen Nordheide, in der es aber gerade zum Glück etwas gewittert und geregnet hat.

Cornelia Cornels-Selke

Klassik für die Seele

We’ve a Story to Tell for the Nations

Buchholz, den 4.4.2022

Neulich meinte ein guter Freund von uns, dass er in letzter Zeit immer mehr die klassische Musik für sich entdecke. Und ich wiederholte mich wahrscheinlich, als ich erneut erzählte, wie ich vor Jahren im Autoradio zufällig beim Suchen auf einen klassischen Sender traf und dabei bemerkte, dass die Felder ringsumher mit einem Male so ganz anders aussahen, die ganze Landschaft nun erhaben strahlte, als sei sie neu beleuchtet worden.

Was meinst Du? Willst Du vielleicht etwas zu meinen Lieblingsstücken hören? Ich gebe Dir jetzt jeweils einen Youtube Link dazu, damit Du gleich dabei sein kannst, wie ein außergewöhnliches Orchester ein außergewöhnliches Stück inszeniert (Für den Inhalt und dahinter oder vorgeschaltete Werbung kann ich allerdings keine Haftung oä übernehmen, das ist eine andere Website, die mir nicht untersteht. Zu dem angegeben Zeitpunkt war der Inhalt genauso, wie ich angegeben habe).

Ich bin keine Musikerin, ich höre nur sehr intensiv und dies wurde glücklicherweise von einem Lehrer geschult, der uns Schülern eines Tages aufgab, Variationen aus einem Musikstück herauszuhören und dafür Antonίn Dvořáks 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ auswählte. So begann es bei mir mit der klassischen Musik.

Die Sinfonie/Symphonie Aus der neuen Welt fasziniert mich bis heute und sie passt gerade in diesem Moment zu meinem Leben: Vieles in ihr wirkt heiter und tänzerisch und doch sind wie aus der Ferne drohende Untertöne zu hören und Themen werden plötzlich dramatisch. Das nimmt meine Stimmungen auf und trägt doch darüber hinaus. Kann ich sagen, ich fühle mich von der Musik verstanden? Ich komme jedenfalls etwas über diese merkwürdige Zeit und bekomme einen anderen Blick darauf. Es tut mir schlicht gut. Erfüllt und hoffnungsvoller komme ich wieder zurück auf meinen Platz, ob im Konzertsaal, im Wohnzimmer, am Schreibtisch oder sogar im Auto.

  • Dvořák: 9. Sinfonie (»Aus der Neuen Welt«), 1893, hr-Sinfonieorchester unter Andrés Orozco-Estrada, hier von 2018 aus der Alten Oper Frankfurt: https://youtu.be/jOofzffyDSA , 4.4.2022.

Etwas später war meine Mutter einmal so großzügig und nahm mich (da war ich 15) mit nach Salzburg, wo sie für horrendes Geld zwei Karten für den Rosenkavalier erstanden hatte. Obwohl ich damals ein widerspenstiger Teenager war, hat mich die Musik aber doch erwischt und ich bin immer noch sehr glücklich darüber. Meine Mutter hat, als sie danach auf der Straße von einer Dame angesprochen wurde, sofort erneut zugegriffen und somit zwei weitere Karten, diesmal für die Pathetic von Tschaikowsky erstanden. Ich durfte wieder mit ihr mit und konnte dort mit der Musik mitschweben. Sie ist sanft, doch kaum weniger gewaltig als das eben genannte Stück und kann mich erwischen und gefühlsmäßig neu aufstellen. Gerade jetzt beim Schreiben höre ich sie wieder an. Gut, dass es diese Stücke immer noch gibt und wir sie auch heute noch, immer neu eingespielt, hören können. Danke an die Musiker und Orchester und Dirigenten.

  • Tschaikowsky’s Pathetic, Symphonie Nr. 6 in B Minor, 1893, hier von 2014, Orchestre de France unter Daniele Gatti, Théâtre des Champs Elysées: https://youtu.be/nUG8O4q0NsY ,4.4.2022.

Im Moment sind wir noch mitten in der Passionszeit (deshalb sind Ostereier auch noch ein wenig unpassend; versteht man sie tatsächlich als Tradition und nicht als reines Design, geht das Schmücken mit ihnen eigentlich erst ab Ostersonntag früh los), dann könnte man sich tatsächlich auch mal ein Requiem anhören. Die sind ja bewusst etwas schwermütiger gehalten, aber sogar das kann, z.B. in solch aufreibenden Zeiten wie dieser, wirklich wohltun.

Durch den „Amadeus“-Film, 1984, bin ich damals auf das Requiem von Mozart gestoßen. Es ist übrigens wahr: Mozart starb während der Komposition. Zwei Drittel hatte er schaffen können. Kann man das heraushören oder –fühlen? Ich habe sie jedenfalls immer, immer wieder angehört, dabei bin ich bestimmt eine fröhliche, junge Frau gewesen. Und sie rührt mich immer noch an, die Klangfülle, die Moll Harmonien, vielleicht ist das gerade jetzt auch etwas für Euch!

  • Mozart: Requiem, 1791, Orchestre national de France unter James Gaffigan, von 2017, Basilique de Saint-Denis: https://youtu.be/Dp2SJN4UiE4 ,5.4.2022.

Jahrzehnte später mit Christoph, wieder in Salzburg, unverhofft waren wir eingeladen zum Lobgesang von Mendelssohn. Erst Orchester, dann zusammen mit Chor und Solisten: „Hüter, ist die Nacht bald hin?“, wie passend ist diese Symphonie auch heute?

  • Mendelssohn: Symphony No. 2 „Hymn of Praise“, 1840, hier von 2015, englisch, Eastman School Symphony Orchestra unter David Chin: https://www.youtube.com/watch?v=QQg-8NeIQDc , 4.4.2022.
  • Mendelssohn Bartholdy: ‚Lobgesang‘, also deutsch, 1840, hier von 2005, Riccardo Chailly and the Leipzig Gewandhaus Orchestra, https://youtu.be/6ZvyRyth3nU ,4.4.2022.

Und doch irgendwie verrückt, wir kamen erfüllt an diesem Abend in unser Hotel zurück, wie kann man dann nur den Fernseher anmachen? Na, genau das taten wir dennoch und es begann genau in diesem Moment genau in dem Sender, der aufflimmerte, „Into the Woods“, ein Broadway Musical, dass ich 1988 zum ersten Mal hören durfte. Ja, man weiß später tatsächlich noch die Jahreszahlen und Umstände, auch noch das Bühnenbild dazu, wenn man Musik, die nahegeht, zum ersten Mal hören darf. Christoph war damals nicht dabei gewesen und so freute ich mich jetzt, dass wir diesmal zusammen von vorne bis hinten das gesamte Musical, mitten in der Nacht, zu sehen und zu hören bekamen.

Musical ist ja Musik und Text, beides muss für uns stimmen, damit wir uns darauf einlassen können. Und dieses Stück hat Witz und Charme und Weisheit. Glücklicherweise auch in der Filmfassung, die ich Dir leider nicht als Link senden kann.

Aber es lässt sich ein Stück daraus finden, von Barbra Streisand gesungen, einmalig, das verlinke ich hier:

Eine Geschichte zu Händels Messiah kann man lesen von Stefan Zweig. Sehr beeindruckend, wie dieses Stück entstanden ist, es ranken sich etliche Legenden darum. Wie Händel, der kranke Hüne, durch das Schreiben dieses Oratoriums wieder ins Leben kam.

Ich selbst bin 2010 dadurch, dass ich während eines Delfinschwimmen Kurses durch Key West radelte, zu meiner Lieblingskirche dort gekommen und damit zu diesem Stück und damit auch zum Studium. Jedes Mal, wenn der Chor dort das Halleluja anstimmte, war ich noch lange hinterher damit beschäftigt, meine Tränen abzuwischen. Denn in dieser Kirche hebt sich das Dach, wenn alle anstimmen und der Klang wird auf die Zuhörenden reflektiert. Da bleibt kein Auge trocken!

Gar nicht erwähnt habe ich Bach, jedenfalls nicht in diesem Rundbrief, aber ansonsten schon sehr häufig, weil das Weihnachtsoratorium – und auch der Text – mir regelmäßig inneres Glück spendet. Aber diese Zeilen hier oben waren auch nur ein kleiner Ausflug in die klassische Musik, um ein wenig an sie zu erinnern, als Stütze in diesen Tagen. Dennoch gibt es damit schon einige Stunden zu hören, wenn Ihr Euch darauf einlassen wollt.

Bestimmt habt Ihr auch solche Erlebnisse oder Musikstücke, die Euch jedes Mal berühren und mit denen Euch vielleicht eine Geschichte verbindet? Vielleicht auch etwas Ausgefalleneres, die hier erwähnte Musik ist ja sehr geläufig. Schreibt doch mal dazu, ich würde das auch gerne hören!

Wir können das Erlebnis, dass Musik uns wohltut, vielleicht sogar rettet, natürlich ganz genauso mit Songs von heute erleben. Filmmusik z.B. ist ja bewusst dafür geschrieben, Gefühlswelten zu erzeugen und die Hörenden mitzureißen.

Ich musste gerade auch an folgende Geschichte denken:

Stevie Wonder hatte 1973 einen Autounfall und fiel dabei ins Koma. Ein Freund hat ihm schließlich „Higher Ground“ vorgespielt, ein Stück, das Wonder frisch geschrieben, aufgenommen und herausgebracht hatte (er selbst spielt jedes Instrument dabei), es handelt von einer zweiten Chance im Leben. Als es ihm vorgespielt wurde, waren seine Finger, die er im Takt mitbewegte, das erste Zeichen eines Aufwachens.

Von daher: Es ist nur wichtig, dass uns die Musik – genauso der Text – in guter Weise berührt, dann hilft sie über unsere Traurigkeiten, unsere Ängste, unsere Sorgen hinweg in höhere Ebenen. Das könnte uns jetzt vielleicht guttun.

2012 schrieb ich einmal: „Kann es uns gelingen, den Blick für das Schöne zu behalten, ohne die zu ignorieren, denen es nicht gut geht?

Kann es uns gelingen, aufmerksam gegen Missstände zu sein, ohne dabei „aus dem Paradies zu fallen“ (weil wir vom Baum der Erkenntnis gegessen haben)?

Also: Kann es uns gelingen in paradiesischem Zustand zu leben, eben die Schönheit des Lebens in vollen Zügen zu genießen, und gleichzeitig die weniger Glücklichen zu achten und dorthin mitzunehmen?

Ich selbst habe ja manchmal eine Art selektive Wahrnehmung: Ich gehe normalerweise gar nicht erst in Gegenden herum, in denen es gefährlich oder schlimm ist. Es ist eine Art Selbstschutz oder unbewusster Lebenserhalt, sowohl meiner körperlichen Gesundheit, wie auch meiner Seele. Oder vielleicht machten auch die Gefahren einen Bogen um mich herum? In der Schule z.B. wurde an den Tischen neben mir mit Drogen gehandelt. aber ich wurde in Ruhe gelassen – ja, sie wurden mir noch nicht einmal, auch nicht ein einziges Mal, angeboten. Ich bin dankbar, wie heile ich durch meine Jugend gekommen bin! Und heute will ich immer noch die schönen und guten Momente des Lebens wahrnehmen. Wahrnehmen in doppelter Hinsicht, nämlich sehen und ergreifen.

Ich weiß um die Probleme um mich herum, das ist so, schon durch meinen Beruf. Dennoch und gerade deshalb will ich, ganz bewusst, immer wieder das Gute sehen und glauben, – weil es dann eher gelingen kann. Sind wir hoffnungslos, haben wir doch schon verloren.

So sitze ich also, heute wie damals, manchmal eine ganze Stunde lang bei Musik und verdaue alles Gehörte und Erlebte… Und danach mache ich weiter. irgendwie geht es mit Musik besser.“

Vielleicht lässt uns Musik ja Dinge verstehen, die ansonsten über unseren Verstand gehen?

„Dreißig Jahre weilte er auf der Erde und als er sie verließ, war sie bereichert, neu und durch seinen Besuch gesegnet.“ Das sagte Leonard Bernstein über Mozart.

Ja, das können wir immer noch spüren und an uns geschehen lassen.

Ich grüße herzlich!

Cornelia Cornels-Selke

Morgen / 25.3.2022

Foto: fff_Hamburg, März 22

 

Dieser Rundbrief ging an meine Rundbriefempänger am 24.3.2022, hier ist er nachträglich eingestellt.Wenn Sie gerne meine Rundbriefe erhalten möchten, dann schreiben Sie bitte eine Email mit dem Titel: Ich möchte die Rundbriefe erhalten.

Danke! CCS

 

Ob ich mit meinen bisherigen Worten oder Prognosen richtiglag oder daneben, auch ich muss mir hier und jetzt meinen Weg suchen, mich neu orientieren, neu schauen: Was ist stimmig, wo setze ich meinen nächsten Schritt, wie stehe ich zu dem oder dem? Genauso wie alle anderen muss ich irgendwo zwischen Realitätsflucht und Nachrichtensucht meine Informationen finden.

Der Blick in die weite Welt tut weh, aber informieren müssen wir uns, Bildung und Weiterbildung sorgen dafür, dass wir nicht einfach anderen hinterherlaufen.

Um das auszuhalten, ist es nicht nur erlaubt, sondern bitter nötig, sich Auszeiten zu nehmen und in die nahe Umwelt/Mitwelt zu gehen, sie zu genießen und uns zu erbauen. Meist haben wir diese andere Welt, die Natur, die gerade im Frühling ist, ganz in unserer Nähe, wir müssen vielleicht nur einmal hinaus. Sie befreit uns von dem surrenden Kopf, gibt unserer Seele einen Schutzraum, tröstet, heilt und nährt uns. Sind wir zu weit oben, also aufgeregt, dann bringt sie uns runter und zur Ruhe. Sind wir zu weit unten, also deprimiert, dann hebt sie uns an und belebt. Nicht umsonst ist um jedes Kurhaus herum ein Park. Die Natur wird gebraucht für unsere Gesundheit und Stabilität. Hoffentlich könnt Ihr Euch das gönnen.

Natürlich müssen wir uns dann wieder unseren Aufgaben stellen, aber wir haben dann mehr Kraft dafür und die brauchen wir, wer weiß wie sehr und wie lange.

„Ich habe nach wie vor das Gefühl, wir könnten etwas an unserer Transformation arbeiten und versuchen, etwas Gutes aus dieser ganzen Situation zu machen und vielleicht eine klitzekleine Drehung vor einem weiteren Vorangehen vollziehen.“ (Buchholz, den 12.05.2020). Das schrieb ich und es scheint immer noch, bzw. immer stärker, der Fall zu sein. Und auch das finden wir in Mußestunden in natürlicher Umgebung: Besinnung. Auf uns selbst, auf das Wichtige im Leben, auf unsere Möglichkeiten, daran mitzuhelfen.

Denn ich bin kaum fatalistisch, viele Probleme sind menschengemacht, ich glaube also, dass wir auch etwas zu ihrer Lösung beitragen können.

Foto: fff_Hamburg, März 22

Vielfach wird ja jetzt an die Johannesoffenbarung im Neuen Testament (Offb 6,1–8) erinnert, also quasi an den Weltuntergang. „Prof. Dr. Nils Neumann vom Institut für Theologie an der Leibniz-Universität in Hannover sagt dazu: „Parallelen zwischen der Ankunft der apokalyptischen Reiter in der Bibel und den heutigen Ereignissen zu sehen, liegt nahe.“ Ihm zufolge ist es aber problematisch, die Aussage des Textes aus dem antiken Zusammenhang zu reißen und sie eins zu eins auf die Gegenwart zu übertragen. „Eine tragfähige Interpretation des Textes sollte meines Erachtens anerkennen, dass die Schrift mit antiken Mitteln auf antike Herausforderungen reagiert“, sagt er. „Den Text als antiken Text anzuerkennen, befreit uns von dem Druck, heutige Personen als Akteure des Bösen oder Ereignisse als apokalyptische Geschehnisse deuten zu müssen.“

Die Botschaft der Johannesoffenbarung, sich nicht auf die Seite des Bösen ziehen zu lassen, könne jedoch auch heute dazu anregen, sich selbst zu fragen, inwiefern man inkonsequent ist und von bösen Strukturen profitiert. „Sollten wir das an uns bemerken, kann die Johannesoffenbarung uns einen dringenden Anlass geben, uns zu ändern.“ (Zitat: https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2022/03/wer-waren-die-reiter-der-apokalypse?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE , 23.03.22.)

Da gebe ich ihm Recht. Wenn wir vielleicht im Großen auch nicht viel ändern können, um uns herum ist unser Handeln jedenfalls entscheidend. Und unsere Haltung.

Angesichts des Todes, der Endlichkeit unseres Lebens, angesichts eines Krieges, angesichts der traurigen Bedrohung der Natur durch menschliches Handeln (von der ich eben noch schrieb, wie gut sie uns doch tut), fragen wir uns, was im Leben wichtig ist. Ist es Profitmaximierung? Ist es Selbstoptimierung? Oder haben wir nun neue Antworten?

Ich selbst würde sehr, sehr gerne etwas zur Hoffnung beitragen und den Glauben an das Gute stärken. Also möchte ich auch etwas dafür tun. Und es hilft mir, dies nicht alleine tun zu müssen.

„Wenn es glatteist, gehen die Menschen Arm in Arm.“

Jean Paul

Foto: fff_Hamburg, März 22

Ich selbst werde also morgen nach Hamburg zu einer der vielen, weltweiten Fridays for Future Demos gehen und spüren, dass ich nicht alleine bin, sondern dass es viele, viele, viele gibt, die ebenfalls Natur, Tiere, Erde und Himmel und so auch das Klima schützen, die Klimagerechtigkeit und den Frieden fördern wollen.

Wir tun dort einander wohl und verdeutlichen eine Haltung für das Leben auf Erden und seinen Fortbestand. Das ist schon eine gute Verknüpfung. Und gibt mir auch neue Ideen dafür, was dann wieder mein nächster Schritt sein könnte.

Vielleicht dient es auch Euch?

Ich wünsche sehr, dass wir 1. So heile wie möglich durch diese Zeit kommen und dabei 2. Um uns herum Wärme und Freundlichkeit verschenken können.

Hoffnungsvoll

Eure Cornelia

Quelle, siehe Bild, Sep.21

 

Geschafft!

Nun habe ich es tatsächlich geschafft, liebe Freunde und Freundinnen, und mein Diplom in der Tasche. Diplom Theologin, so darf ich mich jetzt nennen. Ach, Wahnsinn, acht Jahre wunderschönes Studium mit irre viel Lernstoff habe ich hinter mir – und es echt genossen!

Der letzte Tag mit den vielen mündlichen Prüfungen war noch einmal sehr nervenaufreibend und danach stand ich erst neben mir und konnte es auch gar nicht richtig begreifen, aber langsam fängt doch ein inneres Empfinden dafür an und ich entdecke Dankbarkeit in mir, für das Studium genauso wie für den Abschluss des Studiums.

Dankbarkeit ist ja mehr als pflichtschuldiger Dank und fühlt sich auch viel besser an. Es ist ein tiefgreifendes Gefühl von echter Wertschätzung gegenüber einem Menschen, einem Zustand, einer Situation, vielleicht sogar gegenüber dem Leben an sich oder der Schöpfung.

Und das ist schon eine besondere Empfindung. Eben noch quasi geschockt und wund von der Anspannung, kehrt bei mir jetzt etwas ganz Anderes ein und auch mein Körper merkt das erheblich.

Die Auswirkungen von Dankbarkeit auf den Körper sind inzwischen ganz gut belegt: Neben dem Hochgefühl für unsere Psyche, wirkt sie sich auch aus z.B. auf den Blutdruck, der sich reguliert (der systolische Blutdruck senkt sich um 10%, der diastolische um 16%) und genauso auf die Herzfrequenz.

Stress reduziert sich um 28%, wenn man sich täglich einmal an all das erinnert, worüber man wahrhaft dankbar ist und um 23% gesunkene Cortisolwerte sind zu verzeichnen.

Der HbA1c Wert sinkt zwischen 9 und 13% und somit scheint der Körper den Blutzucker besser unter Kontrolle zu haben. Dankbarkeit senkt auch die körperlichen Entzündungswerte um 7%.

Die Schlafqualität verbessert sich und zwar um bis zu 76%.

Dankbarkeit trägt also zu einem deutlich verbesserten Wohlbefinden bei, auch das Risiko, eine Depression zu bekommen, sinkt um 41%.

Hält man sich daran, für einen Zeitraum von mehr als 21 Tagen Dankbarkeit in sich zu erspüren und zu pflegen, hat man ein Gesundheitsritual entwickelt, welches eine höhere Lebenszufriedenheit erzeugt – ganz ohne Rezeptkosten oder Nebenwirkungen. – und nebenbei wird man offener und hilfsbereiter, unsere Mitmenschen haben also auch etwas davon, wenn wir dankbar sein können.

Ich selbst kann Euch berichten, dass ein Mensch, der in einem Moment große Dankbarkeit empfindet, also einmal aufmacht für die Schönheit in seinem Leben oder des Lebens um ihn herum, sofort neue, weitere Gründe zum Dankbarsein entdeckt. Die empfundene Dankbarkeit öffnet ihn noch einmal mehr, sodass er noch tiefer empfinden und erleben kann. So ist Dankbarkeit ein Schlüssel zum Glück. Glück wiederum führt zu mehr Dankbarkeit und wir finden uns wieder in einer Spirale nach oben – weg von all der Hetze und dem Stress und dem Streit, die alle weit unter uns bleiben.

Also bevor Ihr Medikamente einsetzt, die tief in die Biochemie des Körpers eingreifen, probiert es mal mit Dankbarkeit, um Euch und Eurer Gesundheit Gutes zu tun.

Ihr erinnert Euch an das von mir vorgeschlagenen Erfolgsjournal? Ja, dann schreibt doch abendlich jeweils drei bis fünf Dinge auf, für die Ihr dankbar seid, über die Ihr Euch freut, die Euch gut gelungen sind oder was Ihr gelernt habt. Da habt Ihr gleich bessere Träume und am nächsten Morgen einen besseren Start.

Das alles empfinde ich nun von Tag zu Tag mehr! Dass es nun auch noch heller wird und dem Frühling entgegengeht und ich neuen Berufserfahrungen, macht es richtig schön und schön-spannend.

Aber natürlich geht das auch ohne anstrengende Prüfung, einmal hinausgehen und Schneeglöckchen begucken dürfte schon helfen – wenn, ja, wenn wir offen sind für das Leben und seine Geschenke.

Vielleicht kann ich Euch damit etwas anstecken an einem sonnigen Tag im Februar?

Ich grüße Euch jedenfalls sehr herzlich und vielleicht sehe ich ja die eine oder den anderen von Euch, denn behandeln geht jetzt ja auch wieder besser.

Eure Cornelia

 

PS: Literatur und Quellen:

Cheng, Sheung-Tak; Tsui, Pui Ki; Lam, John H. M. (2015): Improving mental health in health care practitioners: randomized controlled trial of a gratitude intervention. In: Journal of consulting and clinical psychology 83 (1), S. 177–186. DOI: 10.1037/a0037895.

Emmons, Robert A.

  • The Little Book of Gratitude: Create a life of happiness and wellbeing by giving thanks. Gaia Verlag, 2016.
  • Derselbe und McCullough, Michael E.: Counting blessings versus burdens: an experimental investigation of gratitude and subjective well-being in daily life. In: Journal of personality and social psychology 84 (2), 2003, S. 377–389.
  • Derselbe und Krause, Neal; Ironson, Gail; Hill, Peter C.: General feelings of gratitude, gratitude to god, and hemoglobin A1c: Exploring variations by gender. In: The Journal of Positive Psychology 12 (6), 2017, S. 639–650. DOI: 10.1080/17439760.2017.1326520.

Mills, P. J., Redwine, L., Wilson, K., Pung, M. A., Chinh, K., Greenberg, B. H., Chopra, D.: The Role of Gratitude in Spiritual Well-being in Asymptomatic Heart Failure Patients. Spirituality in Clinical Practice, 2(1), 2015, S. 5–17. http://doi.org/10.1037/scp0000050

Wood, A. M., Joseph, S., Lloyd, J., & Atkins, S.: Gratitude influences sleep through the mechanism of pre-sleep cognitions. Journal of Psychosomatic Research, 66, 2009, S. 43-48. DOI: 10.1016/j.jpsychores.2008.09.002

Einmal ausatmen, bitte.

Dies war der Rundbrief kurz vor Weihnachten 2021, hier steht er als Nachtrag

So wie ich einmal im Frühling schrieb, dass ich diesen wundervollen Fliederduft in mich einziehe und eigentlich nur einatmen möchte, so möchte ich jetzt einmal ausatmen.

Viele Nachrichten, viele Meinungen, viele Gedanken, viele Aufgaben, viele Termine – puh – einmal ausatmen, bitte. Wir überfordern uns selbst.

So wie wir unsere Zeiträume füllen und immer mehr füllen und auch die Freizeit nicht mehr frei ist, so bringen wir uns mit unserer Fülle und Schwere auch in die Räume um uns herum. Wir suchen und beanspruchen Platz.

Hinter unserem Haus ist ein kleines Wäldchen, dort würden gerne Vögel leben, es würde dort gerne die Natur gedeihen. Aber es herrscht in den Familien, die angrenzend wohnen, eine zu hohe Katzendichte. Nachts streifen die Hauskatzen durch das Wäldchen und kämpfen um ihr Revier. Frühmorgens kommen Spaziergänger mit Hunden, professionelle Hundeausführer mit jeweils vielen Hunden und Gruppen von Menschen, die sich mit ihren Hunden zum Gang treffen, alle Hunde laufen frei, zu dritt/zu viert streifen sie durchs Unterholz. Kleine Schlängelpfade ziehen sich durch das Gehölz, auch Radfahrer nutzen die. Kinder bauen Höhlen, Anrainer entsorgen ihre Gartenabfälle und die Stadt fällt und sägt und schreddert. Vor einer Weile schon wurden Lampen entlang des kleinen Weges aufgestellt, die durch die Nacht leuchten. Mit Laubbläsern werden Teile des Wald(!)-weges freigemacht. Wir überfordern den kleinen Wald. Er ist ein Beispiel für das Geschehen um uns herum. Wir überfordern unsere Umgebung.

Wir sind einfach überaktiv.

Es fehlt der Freiraum. Und ich meine damit kaum einen weiteren Raum zum weiter-Befüllen. Fülle, Völlerei belasten uns in Wahrheit. Sondern ich meine einen Freiraum in Zeit und Umgebung, den wir in Ruhe lassen, den wir frei lassen.

Lasst uns doch mal ausprobieren, wie das ist, nichts zu tun. Noch nicht einmal Musik zu hören, keinen Film zu sehen, auch nicht zu lesen (ich, die ich gerade Tausende von Seiten lesen muss, kann Euch sagen, gerade möchte ich noch nicht einmal mehr lesen). Sogar davon kann man mal Pause machen.

Denn so ein Freiraum kann nun tatsächlich uns erfüllen, mit Ruhe, mit Frieden, mit Sicherheit, mit Kraft, mit Gesundheit oder einfach mit Freude am Dasein.

Ich kam neulich am Morgen herunter ins Wohnzimmer. Die Sonne schien herein, ansonsten herrschte Ruhe. Und ich spürte, dass der Raum mit Frieden gefüllt war. Ein unhörbares „Aaaah“ ergoss sich in den leeren, stillen Raum. Es war wunderschön: beruhigend, befriedend, entlastend, beglückend und wiederum dadurch erfüllend. Ich habe mich einfach nur hingesetzt und nichts getan, auch keinen Kaffee o.ä. geholt. Ich wollte diesen Moment nicht vertreiben, er musste auch nicht aufgewertet werden. Er war vollkommen und ich wollte einfach in ihn eintauchen.

Und dann, wenn wir wieder ausgeatmet, wieder aufgeatmet haben, können wir auch wieder mit Freude an das gehen, an das wir tatsächlich gehen wollen, wieder wollen, weil wir Pause haben durften.

Dann lesen wir wieder, aber wir sind sensibler geworden und wählen nun bewusst aus. Wir essen, aber nicht alles, wir wählen aus. Wir tun wieder, aber nicht alles, wir wählen aus. Das klingt nach Luxus und das ist es auch. Freiräume sind ein hohes Gut, sie bedeuten Genuss.

So lasst, wenn es hoffentlich gelingt, bitte auch diese Weihnachten Platz und Raum und Zeit.

Ich wünsche sehr, dass es Euch damit gut ergehen möge und Ihr erfrischt daraus auftauchen könnt.

Eine gute, frohe Weihnachtszeit wünsche ich Euch.

Cornelia Cornels-Selke

www.cornels-selke.de

www.delfinbotschaft.de

Bitte macht mit

Natürlich sollte ich lernen, ich stehe kurz vor meinen Prüfungen

Aber, ich kann nicht mehr schlafen und sei das Bett auch noch so gemütlich. Denn ich weiß, dass gerade aktuell, nicht weit von Deutschland entfernt an der Grenze zu Europa/Polen, Menschen zeitgleich im Kalten und Nassen liegen, ohne Essen, Trinken, Unterstützung.

Fürchterliche Zustände, die uns kaum in Ruhe lassen können.

Darum bitte ich Euch, jeweils an Eurem Ort, mitzumachen.

Bitte schreibt Euren Bürgermeister, Eure Bürgermeisterin an und bittet Sie darum, dass Sie öffentlich Stellung beziehen und bekunden, dass sie bereit sind, Geflüchtete aufzunehmen. Seien es pro Ort ein oder zwei, fünf oder zehn Menschen, wir haben den Platz.

Wir Deutschen waren auch einmal Flüchtlinge, aus dem Land, vor dem Krieg oder später vor dem Ostblock, keine/r ist davor wirklich sicher. Wie dankbar war man damals und sind es die Geflüchteten heute, eine Unterkunft finden zu können.

Hier unten findet Ihr den Brief, den ich gerade abgesandt habe. Ihr könnt ihn soweit umschreiben, dass es für Eure Gemeinde oder Stadt passt und dann einfach per Mail absenden (die Mailadresse Eures Bürgermeisters findet Ihr auf der Homepage der Gemeinde oder Stadt).

Einige Städte haben dies auch schon bekundet, sie würden durch uns Unterstützung erfahren.

Herzlichen, herzlichen Dank

Cornelia Cornels-Selke

 

 

PS: Der (etwas) vorgeschriebene Brief

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister …

 

Sie als Bürgermeister sind sicherlich auch der Meinung, dass man sehr schnell etwas für die Flüchtenden an der Grenze zu Polen tun muss.

Mit diesem Brief möchte ich Sie dahingehend unterstützen, dass Sie an gegebener Stelle kundtun, dass wir hier in … Platz haben und willens sind, geflüchtete Menschen aufzunehmen.

2015 haben wir in Deutschland das auch geschafft, so wird es uns bei dieser viel geringeren Anzahl von Menschen, die zu verteilen sind, auch gelingen.

Vor allem aber haben wir keine Ruhe, oder nur vermeintlich, wenn nicht weit von Deutschland entfernt Menschen im Kalten, ohne Zuhause, ohne Essen und Trinken, langsam aber sicher ihr Leben verlieren.

 

Sehr geehrter Herr … , dies ist ein offener Brief (innerhalb meines Kreises), bitte seien Sie so freundlich und lassen Sie uns recht zeitnah wissen, was Sie erreichen konnten.

 

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit, Ihre Zeit und Ihr Tun!

 

Liebe Grüße

In eigener Sache

Rundbrief Ende September 2021, der hier nachträglich eingefügt wurde.

Diesmal bekommt Ihr einen ganz kurzen (etwas sachlichen) Rundbrief, entschuldigt bitte, ich habe ihn auch über einige Jahre hinausgezögert. Denn 2011 habe ich das letzte Mal meine Preise erhöht und seitdem zwar sehr vieles geändert, den Behandlungspreis aber so belassen können.

Leider ist es nun jedoch soweit: Der neue Preis von 90,00 € pro Behandlung/Beratung wird gültig ab dem 15. Oktober 2021. Gleichzeitig wird auch die telefonische Beratung etwas teurer: Sie kostet nun jeweils 25,00 €.

Ein paar Ergänzungen:

  • Ich werde weiterhin für Mutter-und-Kind-Behandlungen nur eine Behandlung abrechnen.
  • Weiterhin wird es bei Vorauszahlung eines Blockes von 5 Behandlungen eine 6. Behandlung kostenfrei dazu geben.
  • Natürlich könnt Ihr jetzt noch einen Block zum alten Preis abschließen, auch wenn die Behandlungen später stattfinden.
  • Ich kann in den nächsten zwei Wochen überhaupt nur noch 6 Behandlungen anbieten. Bitte schreibt mir, wenn Ihr interessiert seid, dann sehen wir uns nächste Woche noch.

Dies sind die Veränderungen und nötigen Mitteilungen dazu, ich hoffe, Ihr könnt noch etwas davon nutzen. Im Übrigen bleibt für diejenigen, die eine private Versicherung oder Zusatzversicherung haben, alles, wie gehabt, denn diese zahlen einen Großteil der Behandlungskosten.

Vielleicht sehe ich Euch ja noch die nächsten Tage, das wäre schön. Ansonsten wünsche ich Euch sehr, sehr schöne Herbsttage!

Zu anderen Themen gibt es dann wieder einen neuen Rundbrief, jetzt grüße ich Euch aus dem windigen Norddeutschland

Eure Cornelia